In Deutschland wurde nebst den Verantwortlichen bei Wirecard und den Wirtschaftsprüfern mit der Aufsicht ein dritter Verantwortlicher ausgemacht. Das nun kritisierte System wurde in Österreich übernommen.
Wien. Es brauche ein „sachkundiges, wirkungsvolles und effizientes Bilanzkontrollverfahren“, um einen funktionsfähigen und transparenten Kapitalmarkt zu gewährleisten, erklärte ein Sprecher des deutschen Justizministeriums am Montag. Daher solle als erster Schritt der Vertrag mit der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung gekündigt werden. Diese – als privatrechtlicher Verein organisierte Institution – ist in erster Instanz für die konkrete Bilanzprüfung zuständig.
Und sie wurde nun auch als Mitschuldige für das Wirecard-Debakel ausgemacht. Denn die deutsche Finanzaufsicht Bafin gab ihr bereits im Februar 2019 einen Prüfauftrag, dieser soll aber monatelang zu keinen Ergebnissen geführt haben. Die Prüfstelle habe daher in den Augen von Justiz- und Finanzministerium versagt, so deutsche Medienberichte.