Bei Skandalen wird reflexartig nach den Schuldigen gesucht – so auch bei der Commerzialbank Mattersburg. Doch der Stufenbau der Kontrolle weist jeder Instanz bestimmte Aufgaben zu. An einigen Stellen sollte nachgeschärft werden.
Es war eine ungewöhnliche Szene bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt Anfang der Woche: Burgenlands Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil, am Podium, hinter ihm eine Riege von Großbankenvertretern – darunter Raiffeisen, Erste und Bank Austria. Thema: die Bilanzfälschung bei der Commerzialbank Mattersburg.
„Wir wollen keine politische Diskussion umgelegt auf diesen Bankenskandal“, rief Doskozil zur Besonnenheit auf – um im nächsten Satz darauf hinzuweisen, dass die Commerzialbank-Aufsichtsorgane nicht der SPÖ zuzurechnen seien. Anschließend kritisierte der Landeshauptmann das Vorgehen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und sprach den Burgenländern letztlich aus den Herzen: „Das ist eine riesige Sauerei, das ist ein Verbrechen, und die Verantwortlichen gehören zur Rechenschaft gezogen.“