Covid-19-Genesene

Ärztekammerpräsident fordert 100 Euro "Anerkennung" für Plasmaspender

OeAeK-PRESSEKONFERENZ 'COVID-19: REKONVALESZENTENPLASMA RETTET LEBEN': SZEKERES / LEITNER
OeAeK-PRESSEKONFERENZ 'COVID-19: REKONVALESZENTENPLASMA RETTET LEBEN': SZEKERES / LEITNERAPA/HERBERT NEUBAUER
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Bisher haben sich nur einige hundert von Covid-19 Genesene bei den Blutspendezentralen gemeldet. Um diese Zahl zu erhöhen und einen Vorrat für den Winter anzulegen, sollen die Spender entschädigt werden, fordert Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Rund 18.000 Menschen gelten in Österreich nach einer nachgewiesenen Infektion mit dem Coronavirus wieder als genesen. Sie sind aufgefordert, Blutplasma zu spenden, um mit den daraus gewonnenen Antikörpern akut Erkrankte zu behandeln, auch passive Immunisierung genannt

Aber obwohl sogar in TV-Spots für die Spende geworben wird, haben sich bisher nur einige hundert Personen bei den Rot-Kreuz-Blutspendezentralen, den Universitätskliniken in Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg sowie bei Plasmapherese-Instituten gemeldet. Um mehr Genesene zur Plasmaspende zu motivieren, fordert Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres nun eine „Anerkennung“ in der Höhe von rund 100 Euro pro Spende.

Dazu benötigt es allerdings eine Gesetzesänderung, denn derzeit dürfen die privaten Institute nur bis 25 Euro zahlen, das Rote Kreuz und die Unikliniken zahlen nichts. „Das sind keine hohen Summen“, sagt Szekeres. „Selbst, wenn sich 5000 Menschen melden würden, wären das nur 500.000 Euro, die sich der Staat leisten sollte. Im Herbst und Winter werden die Infektionszahlen wieder steigen, daher sollten wir bereits jetzt Vorräte anlegen.“ Entnommenes Plasma wird im Übrigen eingefroren und „hält“ zwei bis drei Jahre.

„Vorrangig nicht von einer Entschädigung abhängig"

Eine solche Gesetzesänderung ist derzeit aber nicht geplant, wie das zuständige Gesundheitsministerium auf „Presse"-Nachfrage mitteilt. „Wichtig ist, dass Genesene über die Möglichkeit der freiwilligen Plasmaspende informiert werden, um darüber entscheiden zu können, ob sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchten“, heißt es in einer Stellungnahme. „Nach bisherigen Erfahrungen ist hier die Bereitschaft gegeben. Dies ist nicht vorrangig von einer Entschädigung abhängig, sondern dass die Genesenen einen Beitrag leisten wollen."

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