SPÖ

Doskozil: Person "mit besten Werten" soll in die Wahl führen

INTERVIEW MIT BURGENLAeNDISCHEN LANDESHAUPTMANN HANS PETER DOSKOZIL
INTERVIEW MIT BURGENLAeNDISCHEN LANDESHAUPTMANN HANS PETER DOSKOZILAPA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Für Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ist eine Übernahme der Partei „derzeit kein Thema“. Bei Wahlen müssten aber „die besten Köpfe“ antreten.

Dafür, dass Hans Peter Doskozil (noch) keine Obfraudebatte in der SPÖ führen will, hält er sie fleißig am Köcheln. Dieses Mal im Ö1-"Morgenjournal“: „Es muss der Anspruch der Parteivorsitzenden sein, die beste der Sozialdemokratie für diesen Job zu sein“, sagt der burgenländische Landeshauptmann im Interview. Wenn Parteichefin Pamela Rendi-Wagner das sei, „dann wird sie den Test vor der Wahl bestehen müssen“.

Die Sache sei eigentlich klar, findet Doskozil: Die SPÖ müsse ihre besten Köpfe in die Wahl schicken. „Wenn bei der nächsten Landtagswahl ein anderer weitaus bessere Werte hat, dann wird er der nächste Kandidat sein“, sagt er.

Und wenn er, Doskozil, vor der nächsten Nationalratswahl die besten Werte habe? „Das ist viel zu weit weg“, meint er. „Aber mein grundsätzlicher Zugang ist, die besten Köpfe der Sozialdemokratie“ ins Rennen zu schicken - „und da bin ich ja nicht alleine bitte“. Bei der vergangenen Landtagswahl habe er die Absolute auch deswegen erreicht, „weil ich mich der burgenländischen Bevölkerung klar verpflichtet habe, im Burgenland zu bleiben“. Nachsatz: „Aber ich mache auch kein Geheimnis daraus, dass es mein innerster Wunsch ist, dass der Mindestlohn und das burgenländische Pflegemodell für ganz Österreich gilt."

Doskozil: „Kritische Geister sind ganz wichtig“ 

Auf Bundesebene sei die jetzige Situation nicht einfach, „unsere Vorsitzende nimmt sehr viele Altlasten mit“, sagt Doskozil. Das liege auch daran, dass die SPÖ in Regierungszeiten wichtige Vorhaben nicht umgesetzt habe - wie den Mindestlohn zum Beispiel. Er wolle eine inhaltliche Debatte führen, auch inhaltlich. „Wenn das nicht möglich ist, dann passt was nicht.“

Zuletzt hatte Doskozil in einem Doppelinterview mit Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher in der „Krone“ für Schlagzeilen gesorgt. Auch hier führten die beiden indirekt eine Obfraudebatte. Doskozil verteidigte das Gespräch und seinen Parteigenossen: „Max Lercher hat ein Interesse, dass die SPÖ wieder Wahlen gewinnt.“Er sei ein „guter Verbindungsmann in die Länder, da verspüre ich derzeit ein bissl ein Vakuum“. Und überhaupt: „Kritische Geister wie Max Lercher sind für die Partei ganz wichtig.“

Am Montag war Doskozil sogar mit Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) und Ex-Generalstabschef Edmund Entacher aufgetreten, um die Verteidigungspolitik von Türkis-Grün zu kritisieren.

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil
SPÖ

Und täglich grüßt Hans Peter Doskozil

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wollte eigentlich nur die Teststrategie der Regierung im Tourismus kritisieren, aber der burgenländische Landeshauptmann fuhr ihr einmal mehr in die Parade. Worum geht es hier eigentlich?
Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner
Corona-Maßnahmen

Rendi-Wagner: Tourismus-Mitarbeiter alle 14 Tage testen

Die SPÖ-Chefin kritisiert das „Corona-Verordnungs- und Testchaos“ und sieht Österreichs Ruf als sicheres Urlaubsland gefährdet. Eine rote Chefdebatte will sie nicht führen.
Ablenkungsmanöver?

Hans Peter Doskozil: Ist ihm das Burgenland zu klein?

Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne Schlagzeile über Hans Peter Doskozil. Will der Landeshauptmann von der Commerzialbank ablenken? Die Partei übernehmen? Weder noch, sagt er.
PK 'UeBERPARTEILICHER SCHULTERSCHLUSS FUeR UNSER BUNDESHEER': DOSKOZIL/KUNASEK/ENTACHER
Bundesheer

Doskozil und Kunasek starten Allianz gegen Tanners Heerespolitik

Die beiden ehemaligen Verteidigungsminister aus SPÖ und FPÖ wollen gegen ein „Kaputtsparen“ des Bundesheeres auftreten. Sie halten die aktuelle Ressortchefin für rücktrittsreif.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.