Jetzt ist für viele die Zeit, das Land Salzburg zu besuchen. Kulinarisch lässt es sich nur schwer einordnen, lebt es doch auch von der Vielfalt, die allein die Landschaft hergibt.
Salzburger Nockerln zum Beispiel. Sie sind natürlich weltberühmt und wirklich jedem kommen sie in den Sinn, wenn es um die kulinarische Besonderheit Salzburgs geht. Aber sie machen auch das Dilemma deutlich, das sich bei dem Versuch, ein Bundesland kulinarisch zu vermessen – wie es hier im Rahmen dieser Serie versucht wird –, einstellt. Denn Salzburger Nockerln können bei Weitem nicht das abdecken, was das Land hergibt. Selbst der Stadt werden sie nicht gerecht.
Dennoch vereinen sie zwei Aspekte, die ganz gut zur Küche des Bundeslandes passen. Einerseits ist es eine Speise aus wenigen Zutaten, wie es eigentlich typisch für die bäuerliche Küche ist, die wiederum typisch für Salzburg ist. Andererseits zählt zu diesen wenigen Zutaten neben Eiern und Mehl auch (einst wertvoller) Zucker und das wiederum deutet auf eine vielmehr höfische Küche für Kaiser, Könige, Fürsterzbischöfe und das Bürgertum hin. Aber genau das macht eben die Salzburger Küche, wenn es sie denn als solche gibt, auch aus: Die Mischung aus einfachen, bäuerlichen Gerichten, die im Land lange Tradition haben, und aus jener feinen Küche, die der Adel einst serviert bekam.