Vorgaben für Testungen und Quarantäne sollten bundesweit einheitlich ablaufen, unterscheiden sich jedoch von Fall zu Fall. Die Verwirrung bei Betroffenen steigt inzwischen.
15 Studierende fahren an den Attersee, um gemeinsam ihren Urlaub zu verbringen. Eine davon bemerkt im Anschluss Corona-Symptome, wird tatsächlich positiv getestet. Die restliche Gruppe – mittlerweile wieder auf neun Bundesländer verteilt – begibt sich in freiwillige Selbstisolation. Und dann? Passiert erstmal nichts.
Erzählungen wie diese über negative Erfahrungen bei Test- und Quarantänestrategie häufen sich zuletzt. Isolationsvorgaben, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, Testergebnisse, die zehn Tage und länger auf sich warten lassen oder Behördenwege, die länger als die nötige Selbstisolation dauern, sind Grund dafür. „Die Presse“ gibt einen Überblick über aktuelle Verwirrungen.
Kompetenzdilemma
Bis sich die Wiener Behörden mit ihr in Verbindung setzen, obwohl sie mit einer positiv Getesteten vier Tage in einem Haus zusammenwohnte, vergehen Tage, erzählt Julia Pabst der „Presse“, die mit 14 anderen am Attersee ihren Bachelor feiern wollte. Als sie Symptome hat, ruft sie bei 1450 an. „Ich hatte Glück mit der Person am anderen Ende der Leitung, der mir einen Test organisiert hat“, sagt Pabst. Sie war, wie mittlerweile auch der Rest der Gruppe, negativ. Doch während sie schnell getestet wurde, mussten andere in den Ländern teils mehrmals darum bitten. Die unterschiedlichen Vorgangsweisen in den Bundesländern kritisiert sie. Der Fall erinnert damit an jenen des jungen Paschingers, der nach einem Urlaub mit Freunden bis dato (nach mehr als zehn Tagen) auf sein Testergebnis wartet, weil die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land die Zuständigkeit beim Magistrat in Wien sieht, wo der Mann seinen Hauptwohnsitz gemeldet hat.