Stadtentwicklung

Nordwestbahnhof: (Hoch-)Häuser, Schulen, Parks statt Geleise

BESICHTIGUNG DES STADTENTWICKLUNGSGEBIETES AM NORDWESTBAHNHOFGELAeNDE: HEBEIN / ANGELO / LUDWIG
BESICHTIGUNG DES STADTENTWICKLUNGSGEBIETES AM NORDWESTBAHNHOFGELAeNDE: HEBEIN / ANGELO / LUDWIGAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die gesamte Wiener Landesregierung hat am Dienstag das nächste Projekt eines neuen Stadtteils präsentiert. 16.000 Menschen sollen dort im Endausbau wohnen.

Wien. Noch liegt die Fläche eher verborgen im 20. Bezirk in Wien. In den kommenden Jahren wird sich das Aussehen des Nordwestbahnhofareals grundlegend ändern: Bis 2033 entsteht hier ein neuer Stadtteil mit zehn Hektar Grünraum sowie Wohnungen für 16.000 Menschen.
Die Wiener Stadtregierung und die ÖBB präsentierten am Dienstag auf dem Gelände – das noch von Lagerhallen und Abstellflächen geprägt ist – die Pläne. Der Komplex dient als Fracht- und Güterbahnhof und ist 44 Hektar groß. Es handle sich, wie betont wurde, um das größte noch verbliebene innerstädtische Entwicklungsgebiet.

Die mehr als 1,5 Kilometer lange und 400 Meter breite Barriere zwischen Augarten und Dresdner Straße, die die Brigittenau bis heute in zwei Teile trenne, werde künftig aufgehoben. Wien und die ÖBB haben ein Übereinkommen getroffen, dass das Areal mit Bauträgern und Investoren entwickelt werden soll, berichtete Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der mit der gesamten rot-grünen Regierungsriege dem Areal einen Besuch abstattete.

Zeitlich gestaffelt sollen vier Hochhäuser und insgesamt rund 6500 Wohnungen entstehen, Grün- und Erholungsflächen, eine Fußgänger- und Radverbindung zur Donau, Bildungseinrichtungen, Büros, Handels- und Dienstleistungsbetriebe. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) hob hervor, das Projekt sei ein Beispiel dafür, dass Klimaschutz und soziale Fragen eng verknüpft sind und nur gemeinsam gelöst werden können.

„Wir sind stolz darauf, dass wir hier auf unserem Gelände dieses zukunftsweisende Stadtentwicklungsprojekt mitgestalten dürfen, das Tausenden Menschen Raum zum Wohnen und Arbeiten, Lernen und Erholen bieten wird“, sagte Silvia Angelo, Mitglied des Vorstands der ÖBB-Infrastruktur AG. Ein Infocenter samt Modell wird über den neuen Stadtraum informieren.

220 Millionen Euro Kosten

Die geschätzten Kosten für die Errichtung der Infrastruktur sollen sich für die Stadt auf rund 220 Millionen Euro belaufen – wobei die Ausgaben für die Errichtung eines Bildungscampus und bauliche Maßnahmen der Wiener Linien noch nicht eingerechnet wurden. Auch die ÖBB werden sich finanziell an der Entwicklung des Areals beteiligen, hieß es.
Der Start des UVP-Verfahrens durch die Bundesbahnen ist noch für diesen Herbst geplant, danach beginnen die Abbrucharbeiten. Bis 2033 soll das Gesamtprojekt fertiggestellt sein. Auf 60 Prozent der Wohnflächen wird geförderter Wohnraum entstehen, wie Stadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) berichtete. Rund 1300 der insgesamt 6500 Einheiten sind als neue Gemeindewohnungen geplant.

Die Geschichte des Nordwestbahnhofs reicht bis in den Juni 1872 zurück. 1924 wurde die Personenabfertigung im Nordwestbahnhof eingestellt. (APA)

(APA)

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