Moser und Haiders Bergfreund Inthal distanzieren sich von der „Buberlpartie“.
Wien (eid). „Ich war nicht einmal am Konto vom FPÖ-Parlamentsklub zeichnungsberechtigt, weil ich das abgelehnt habe – und schon gar nicht auf Geheimkonten von Jörg Haider.“ Josef Moser, von 1992 bis 2003 Direktor des FPÖ-Parlamentsklubs und jetzt Rechnungshofpräsident, distanziert sich im Gespräch mit der „Presse“ von Vermutungen, er habe in allen Angelegenheiten zum engsten Kreis des verstorbenen Landeshauptmanns gehört und daher auch von Geldgeschäften gewusst.
Als Klubdirektor sei er für Sachfragen zuständig gewesen, für Parlamentsinitiativen. „Aber ich war nie FPÖ-Mitglied und schon gar nicht bei einer Buberlpartie dabei– ich habe mich nie angedient, das hat mich nie interessiert.“ Was war dann der Beweggrund, für Haider zu arbeiten? „Ich war Beamter in der Finanzverwaltung und habe mich für diverse Anliegen eingesetzt – da bin ich Haider aufgefallen.“ Einvernehmen habe er sich nie lassen, weder parteipolitisch noch privat. „Die haben mich gebraucht, weil es so viele juristische Fachleute in der Partei nicht gegeben hat.“
„Begleitumstände“ in Haiders Leben hätten jedoch positive Ansätze und Ideen zerstört. „Das war für Mitarbeiter wie mich eine Katastrophe.“ Knittelfeld – die Spaltung der Partei im September 2002–, da habe es ihm gereicht.
Bergfreundschaft
Auf Distanz geht auch der Kärntner Zahnarzt Theodor Inthal. Er wurde im Zusammenhang mit den Geheimkonten neben Moser, Karl-Heinz Petritz und Gerald Mikscha ebenfalls als Vertrauter Haiders ins Spiel gebracht. „Meine Familie und die Familie Haider sind seit vielen Jahren über eine Bergfreundschaft verbunden, mit Politik und Wirtschaft hat das nichts zu tun“, sagt Inthal zur „Presse“.
Man habe sich ein paar Mal im Jahr getroffen, beim Bergsteigen. „Wir haben über vieles gesprochen, nie über Geld.“ Hätte er von Geheimkonten mit Geld aus Libyen und dem Irak erfahren, „wäre unsere Freundschaft sofort zu Ende gewesen“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2010)