Corona-Ampel

Kommissions-Chef erwartet Wien auch nächste Woche gelb

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Clemens Auer: "Das ist jetzt seit einiger Zeit sehr konstant“.

Clemens Auer, Co-Leiter der Corona-Kommission, geht nicht davon aus, dass in Wien die am Freitag gestartete Corona-Ampel kommende Woche auf grün springt. "Es kann durchaus sein, dass es ein wöchentliches hin und her gibt", sagte er in ORF-"Wien heute". Er gehe aber davon aus, dass in Wien die Infektionsentwicklung ein mittleres Risiko darstellt. "Das ist jetzt seit einiger Zeit sehr konstant".

"Wenn wir eine kleinräumige, regionale Differenzierung wollen, dann heißt es das auch, dass das sehr schnell in eine andere Farbgebung umspringen kann", erläuterte Auer allgemein zur Corona-Ampel. "Gelb ist ja kein Malheur", verwies er auf "ein mittleres Risiko, kein hohes Risiko", bei dieser Farbe. Es sei auch eine "Signalwirkung" an die Bevölkerung, das Virus weiterhin ernst zu nehmen.

Sollten die Maßnahmen regional nicht umgesetzt werden, "dann setzt der normale Mechanismus des Rechtsstaates ein", sagte der Sonderbeauftragte des Gesundheitsministeriums zu teils ablehnenden Reaktionen aus den nun gelben Regionen. "Aber ich gehe davon aus, dass wir nächste Woche Mittwoch diese Lockerungsverordnung adaptiert haben und dann werden diese Maßnahmen gelten, zumindest was den Mund-Nasen-Schutz angeht", betonte Auer.

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) kritisierte in der „Presse" die Farbgebung gelb für Wien in Hinblick auf den Schulbeginn kommende Woche.

Kogler hält Aufregung für "künstlich"

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) wiederum weist die Kritik vor allem des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger (SPÖ) an den Gelbschaltungen bei der Corona-Ampel brüsk zurück. Im "Puls24"-Interview meint der Grünen-Chef: "Ich halte die Aufregung für künstlich" und wirft Luger vor, "nicht einmal die Rechtslage internalisiert" zu haben.

Nicht jeder Bürgermeister, der etwas nicht verstehe, sei gleich handlungsanleitend für die Politik, spricht Kogler Richtung Linz und meint weiters: "Wenn es einzelnen nicht gefällt, wird man in der Bundesregierung damit leben können." Koglers Vorschlag: "Die sollen alle einmal auf den Boden kommen."

Luger hatte unter anderen angekündigt, die bei "Gelb" von der Regierung vorgesehenen Maßnahmen nicht umsetzen zu wollen.

(APA/red.)

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