Coronavirus

"Es wird wieder ernst": Maskenpflicht kommt zurück, Verschärfungen in der Gastronomie

CORONAVIRUS: PK BUNDESREGIERUNG - KURZ / KOGLER
CORONAVIRUS: PK BUNDESREGIERUNG - KURZ / KOGLERAPA/ROLAND SCHLAGER
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Vorab hatte Wien strengere Maßnahmen gefordert. Und die kommen auch: Unter anderem wird der Mund-Nasen-Schutz wieder verpflichtend. Kanzler Kurz rechnet damit, dass sie womöglich bis über den Winter hinaus gültig bleiben.

Seit einer Woche ist die Corona-Ampel offiziell in Betrieb. Heute, Freitag, findet ihre zweite offizielle Schaltung statt. Vor sieben Tagen waren auf der Landkarte nur Wien, Graz, Linz und der Bezirk Kufstein gelb eingefärbt worden, die übrige Republik leuchtete grün auf. Heute sollen, hieß es vorab, Linz ins Grüne wechseln, Innsbruck ins Gelbe. Dies gilt auch für Korneuburg, Schwaz, Reutte und Wiener Neustadt. Kufstein, Graz und Wien bleiben gelb.

Neben Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) war auch Daniela Schmid von der Corona-Ampelkommission auf einer Pressekonferenz dazu zu hören. Sie teilten Maßnahmen mit, die ab Montag für ganz Österreich gültig sein werden.

„Ab Montag wird der Mund-Nasen-Schutz wieder verpflichtend sein“, sagte Kurz einleitend - das heißt, der Mund-Nasen-Schutz (MNS) wird so wie im Frühling etwa allegemein im Handel, auf Behörden und in den Dienstleistungsbereichen wieder verpflichtend getragen werden müssen. Auch für Veranstaltungen gibt es Verschärfungen: Ohne zugewiesene Sitzplätze - das betrifft Kurz zufolge auch Geburtstagsfeiern - dürfen diese in Innenbereichen 50 Gäste haben, draußen 100; bei „professionell organisierten“ Veranstaltungen mit Sitzplätzen gilt der Schlüssel 1500 Personen indoor/3000 Personen outdoor. In der Gastronomie wird der MNS für Kellner verpflichtend. Und: Speisen und Getränke dürfen in Innenräumen nur an Sitzplätzen serviert werden - der Barbereich ist damit tabu.

Kurz rechnet damit, dass die Maßnahmen auf längere Zeit hin gültig bleiben werden: Er nehme an, dass sie die Bevölkerung während des gesamten Winters „und womöglich darüber hinaus“ begleiten würden, so der Kanzler.

„Liebe Leute, passt besonders gut auf“ 

Kurz appellierte an die Bevölkerung, dass man „sehr vorsichtig“ bei privaten Veranstaltungen sein müsse; insgesamt sei es nach dem „guten Sommer“ angebracht, „wieder vorsichtiger zu werden“. Er verwies außerdem auf den Anstieg der Infektionszahlen in den Ballungsräumen, ganz besonders, wie er mehrmals betonte, in Wien. „Es wird wieder ernst“, so Kurz. Der Gesundheitsminister, Anschober, erklärte, dass das Gelb auf der Ampel heiße: „Liebe Leute, passt in diesen Regionen besonders gut auf.“ Die Coronakommission habe allerdings besonders bundesweite Maßnahmen empfohlen - eben unter anderem die Ausweitung des MNS. „Das ist die Realität“, so Anschober. „Das eine sind bundesweite Maßnahmen, regionale Maßnahmen. Das andere ist das Risikobewusstsein der Bevölkerung. Das ist nichts Dramatisierendens“, sagte der Gesundheitsminister, es sei schlicht notwendig.

Das Ziel sei, einen zweiten Lockdown zu verhindern. „Wir haben jetzt schon sehr hohe Zahlen“, sagte Kurz, teils höher als andere europäische Länder. Mit den am Freitag angekündigten Maßnahmen sei „das Ende der Fahnenstange“ jedenfalls noch nicht erreicht - Kurz stellte weitere mögliche Verschärfungen in den Raum, sollten diese für notwendig erachtet werden.

Nehammer sprach die Situation mit Ungarn an: Man habe eine Regelung für Pendler erreicht, die ab sofort gelte und die Einreise erleichtern solle. Das Nachbarland hatte zuvor die Einreise nach Österreich verschärft.

Kogler, der auch Sportminister ist, bedauerte den Schritt der Beschränkung der Besucherzahlen bei Veranstaltungen - was auch für den Sport gilt. „Erstens ist es natürlich schade, und ich bedauere das auch sehr, dass wir die hohen Zuschauerbeschränkungen die wir hatten mit der Einschätzung von Juni und Juli einmal bis auf Weiteres nicht halten können“, sagte Kogler.

Vor der Bundesregierung hatte die Politik in der Bundeshauptstadt schärfere Regelungen gefordert: Der Wiener Bürgermeister, Michael Ludwig (SPÖ), kündigte strengere Maßnahmen für die Bundeshauptstadt an, um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen. So sollen in Krankenanstalten und Pflegeheimen weitere Routinetests durchgeführt werden. Die Maskenpflicht im Handel, in der Gastronomie und auf Märkten soll ausgeweitet werden sowie neue Obergrenzen bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gelten.


>> zur Auflistung der Maßnahmen auf der Webseite des Gesundheitsministeriums

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(Red.)

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