Niederösterreich verschärft seine Corona-Maßnahmen für orange Bezirke. Auch Veranstaltungen werden weiter eingeschränkt.
Nach der Sperrstunde im Westen und der Gäste-Registrierung in Wien zieht auch Niederösterreich Konsequenzen auf regionaler Ebene. So werden in allen laut Corona-Ampel orange gefärbten Bezirke strengere Maßnahmen eingeführt. Das gab die niederösterreichische Landesregierung am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt:
- In der Gastronomie müssen bei Orange verpflichtete Gästelisten geführt werden. Die Sperrstunde auf 22 Uhr wird allerdings erst ab Rot vorverlegt.
- In orangefarbenen Gebieten finden außerdem Sportveranstaltungen künftig ohne Besucher statt. Bei anderen Veranstaltungen dürfen bei zugewiesenen Sitzplätzen indoor nur noch 250 Personen und outdoor 1000 Personen teilnehmen. Ohne Sitzplatzmanagement gelten die bundesweiten Höchstzahlen von indoor 10 Personen und outdoor 100 Personen.
- Kindergärten bleiben offen, dort wird es erst ab Rot eingeschränkten Betrieb geben. Dann sollen nur Kinder hingeschickt werden, die keine anderweitigen Betreuungsmöglichkeiten haben.
In Niederösterreich wurden gleich drei Bezirke, Gmünd, Melk und Waidhofen an der Thaya, direkt von Grün auf Orange gestellt. Fünf weitere Bezirke, Krems Stadt, Wiener Neustadt Stadt, Gänserndorf, Korneuburg und Krems Land, wurden von Gelb auf Orange umgeschaltet.
Aktuell gibt es in Niederösterreich 1098 positiv getestete Menschen. Im Wochendurchschnitt seien das etwa 130 neue pro Tag, sagte die Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Die Reproduktionszahl liege momentan bei 1,24. Das Contact Tracing funktioniere zwar gut, sei aber eine sehr „fordernde Angelegenheit": Derzeit sind 9366 Kontaktpersonen in Quarantäne. Das Durchschnittsalter der Infizierten liegt derzeit bei 35,4 Jahren.
In Oberösterreich bleibt Registrierung freiwillig
In Oberösterreich hingegen gibt es laut Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) seit Anfang Juli eine freiwillige Gästeregistrierung in der Gastronomie. "Wir appellieren an die Gastronomiebetriebe und die Gäste, diese Maßnahme konsequent umzusetzen, weil sie im Falle einer Corona-Infektion einen wichtigen Vorsprung beim Contact-Tracing verschafft", sagte der Politiker.
"Aufgrund der aktuellen Corona-Zahlen in Oberösterreich ist eine Verschärfung dieser freiwilligen Maßnahme aus aktueller Sicht nicht notwendig, ebenso wenig wie eine Vorverlegung der Sperrstunde so wie in anderen Bundesländern", betonte Achleitner.
(red.)