Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew bezeichnete die Gespräche als letzte Gelegenheit, um zu einer friedlichen Lösung in dem Konflikt zu kommen.
Im Konflikt um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach haben die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan in Moskau direkte Gespräche aufgenommen. Das russische Außenministerium veröffentlichte am Freitag ein Foto, das die Außenminister beider Konfliktparteien am Verhandlungstisch zeigt. Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew bezeichnete die Gespräche als letzte Gelegenheit, um zu einer friedlichen Lösung in dem Konflikt zu kommen.
"Wir geben Armenien eine Chance, den Konflikt friedlich zu lösen. Dies ist ihre letzte Chance", sagte Alijew in einer Fernsehansprache. Allerdings werde es "keine Verhandlungen" geben, falls Armeniens Außenminister die Haltung einnehmen werde, dass Berg-Karabach zu Armenien gehöre. "Wir werden unser Land zurückgewinnen und unsere territoriale Integrität wiedererlangen", betonte Alijew.
Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um Berg-Karabach und angrenzende Gebiete war Ende September wieder aufgeflammt. Armenien und Aserbaidschan machen sich gegenseitig für Angriffe auf zivile Einrichtungen und die Zivilbevölkerung verantwortlich. Die genaue Zahl der Opfer ist unklar, doch wurden bereits hunderte Menschen getötet. Zehntausende flohen aus der umstrittenen Region.
Berg-Karabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Toten. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.
Zu den Gesprächen nach Moskau eingeladen hatte Russlands Präsident Wladimir Putin nach Telefonaten mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew und dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan. Ziel der Gespräche unter der Vermittlung des russischen Außenministers Sergej Lawrow ist nach Kreml-Angaben ein Ende der Kämpfe.
(APA/AFP)