Oberösterreichs FPÖ-Chef stärkt Norbert Hofer den Rücken. Man müsse nun an der Glaubwürdigkeit arbeiten. Die nächste Wahl ist im Herbst 2021 zu schlagen.
Nach der geschlagenen Wien-Wahl vom Sonntag ist nun rund ein Jahr Zeit bis zur nächsten Landtagswahl: Wird der Wahltermin nicht vorgezogen, wird in Oberösterreich voraussichtlich Ende September 2021 gewählt. Der Chef der dortigen FPÖ, Manfred Haimbuchner, hofft dort freilich auf ein weit besseres blaues Ergebnis als es nun in der Bundeshauptstadt eingetreten ist, wo man dem vorläufigen Endergebnis zufolge von mehr als dreißig auf unter zehn Prozent abgestürzt ist.
Ob dieses Debakel personelle Konsequenzen haben sollte?, wurde Haimbuchner am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal“ gefragt. Seine Antwort: Nein. Schon gar nicht auf Bundesebene: „Es ist überhaupt nicht notwendig, über den Bundesparteivorsitz zu diskutieren, es wurde in Wien eine Wahl geschlagen - eine sehr wichtige Wahl, das ist überhaupt keine Frage - aber wir wussten vorher schon, dass wir in Wien wahrscheinlich die Talsohle erreichen werden.“ Nun kam es „noch schlimmer als befürchtet, auch das ist keine Frage“.
Die Verantwortung dafür sei in erster Linie in Wien zu übernehmen. Man werde sich in vielen Bereichen neu aufstellen müssen, meinte Haimbuchner. Aber: Das bedeute nicht, dass nun Köpfe ausgetauscht würden, sondern man müsse sich mit nüchterner, harter Arbeit daran machen, wieder „Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu gewinnen". Als wesentliche Themen nannte der Oberösterreicher, der dort auch Vize-Landeshauptmann ist, die Themen Migration, innere Sicherheit, Leistung, sozialen Ausgleich und die Frage, „wie Österreich aus dieser Krise (gemeint ist die Coronakrise, Anm.) herauskommt".
„Hofer macht nicht den Eindruck, dass er erschöpft ist“
Konkret auf Bundesparteichef Norbert Hofer angesprochen, der soeben in einem Interview gemeint hatte, er fühle sich wie ein Marathonläufer bei Kilometer 35 und habe schon ans Aufhören gedacht, betonte Haimbuchner: „Norbert Hofer macht nicht den Eindruck, dass er erschöpft ist.“ Nach so einem Wahlergebnis dürfe man „aber auch mal fertig sein“, das sei menschlich. Fest stehe: Hofer habe viele Marathonläufer an seiner Seite, „dazu gehöre ich, dazu gehört meine Landesgruppe“, gab er sich solidarisch.
Die nächste Bundeswahl steht übrigens mit jener zum Bundespräsidenten Ende 2022 auf dem Programm. 2023 sind dann gleich vier Landtagswahlen zu erwarten: Anfang des Jahres steht die Kür des niederösterreichischen Landtages an, wohl im Februar folgt dann jene in Tirol, im März dürfte das Kärntner Landesparlament gewählt werden und im April wird in Salzburg zu den Urnen gerufen.
(hell/APA)