Wien-Wahl

Wien: Grüne und Neos bringen sich für Koalition in Stellung

WIEN-WAHL: TV-DISKUSSION - HEBEIN  / LUDWIG / WIEDERKEHR
WIEN-WAHL: TV-DISKUSSION - HEBEIN / LUDWIG / WIEDERKEHRAPA/ROLAND SCHLAGER
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Die Grünen haben bereits ein Verhandlungsteam. Die Neos hoffen auf „konstruktive Gespräche“ mit Bürgermeister Ludwig.

Mit wem wird Michael Ludwig koalieren? Das ist das größte Fragezeichen nach der geschlagenen Wien-Wahl. Grüne und Neos bringen sich jedenfalls bereits in Stellung. So haben die Grünen schon ein sechsköpfiges Verhandlungsteam definiert. "Jetzt warten wir auf die nächsten Schritte des Bürgermeisters", sagte ein Sprecher des bisherigen Koalitionspartners.

Das Verhandlungsteam besteht aus namhaften Grün-PolitikernP: arteichefin und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, Klubobmann David Ellensohn, Planungssprecherund Listenzweiter Peter Kraus, der stellvertretenden Klubobfrau Jennifer Kickert, Budgetsprecher Martin Margulies sowie der Quereinsteigerin Judith Pühringer, die auf Platz 3 der grünen Liste kandidierte und damit fix im Gemeinderat vertreten sein wird.

Die Grünen werden diese Woche außerdem noch intern zusammen kommen - coronabedingt in digitaler Form -, um die Ergebnisse der Wahl vom Sonntag zu besprechen. Am Donnerstag tagt dazu der Parteirat, das höchste Gremium der Grünen. In diesem sind neben Hebein auch die Abgeordneten sowie Vertreter aus den Bezirken und grünen Teilorganisationen vertreten.

Neos wollen „konstruktiv“ mit Ludwig reden

Auch die Wiener Neos sind bereit, mit der SPÖ in "konstruktive Gespräche" über eine mögliche Regierungszusammenarbeit zu gehen. Das hat Parteichef Christoph Wiederkehr am Dienstag nach einer Sitzung des Parteivorstands bekräftigt. Er bekundete einmal mehr seine Freude über das Ergebnis der Wien-Wahl: "Wir sind sehr zufrieden."

Man warte nun auf die Einladung von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Dieser habe bereits angekündigt, mit allen Parteien reden zu wollen. "Ja wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen", versicherte Wiederkehr. Den Neos seien dabei vier Kernthemen wichtig: Bildung, Arbeitsmarkt, Klimaschutz und Transparenz. In Verkehrsfragen, so betonte Wiederkehr, werde man eine "sehr konstruktive Haltung" einnehmen. Bei diesem Thema war es zuletzt verstärkt zu Unstimmigkeiten zwischen Rot und Grün gekommen.

Die Neos konnten laut den aktuellen Hochrechnungen um knapp zwei Prozentpunkte auf nicht ganz acht Prozent zulegen. Laut Wiederkehr könnte der Mandatsstand von fünf auf bis zu neun anwachsen. Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass man wohl in jedem Bezirk zulegen konnte. Und: Nach Angaben des Wiener Neos-Chefs wird sich auch ein Stadtratsposten ausgehen.

Keine Empfehlung von Rendi-Wagner

SPÖ-Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner erteilt dem Wiener Landesparteichef Michael Ludwig keine Empfehlung, mit welcher der drei zur Verfügung stehenden Parteien er in Wien eine Koalition anstreben soll. Wo es thematische Schnittmengen gebe, solle es auch Gespräche geben, meinte sie in einer Pressekonferenz. Das schließe weder die NEOS, die Grünen noch die ÖVP aus, bekräftigte sie entsprechende Aussagen des Wiener Bürgermeisters.

(APA)

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