Kontaktnachverfolgung

Steigende Corona-Zahlen: Contact Tracing vor Zusammenbruch

APA/ROBERT JAEGER
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In Oberösterreich können nur noch 27 Prozent der bestätigten Neuinfektionen einer Quelle zugeordnet werden. Österreichweit sind es 43 Prozent. Der Großteil der Cluster wird nach wie vor in Haushalten entdeckt.

Durch die seit Wochen steigende Zahl an Neuinfektionen (am Donnerstag wurde mit 7416 bestätigten Fällen binnen 24 Stunden erneut ein neuer Höchstwert gemeldet) hat sich das Coronavirus in der Bevölkerung derart stark ausgebreitet, dass das Contact Tracing – also die Ermittlung, Testung und gegebenenfalls Isolierung der Kontaktpersonen von Infizierten – vor dem Zusammenbruch steht. Der Anteil der bestätigten Fälle, die einer konkreten Quelle zugeordnet werden können, ist in vielen Regionen massiv gesunken, wie aus aktuellen Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) hervorgeht.

In Oberösterreich beispielsweise war in der Kalenderwoche 43 (mittlerweile kann in Kalenderwoche 45 von noch schlechteren Raten ausgegangen werden) bei lediglich 27 Prozent der Neuinfektionen der Ursprung bekannt – bei 73 Prozent wussten die Behörden also nicht, wer die Indexperson ist, auch Patient null genannt. Zur Einordnung: Die leitende Epidemiologin der Ages, Daniela Schmid, sagte im Sommer, dass sich mindestens 60 bis 70 Prozent der Infektionen auf ihre Quelle zurückführen lassen sollten. Falle dieser Wert unter 50 Prozent, werde es schwieriger, wirksame Präventivmaßnahmen zu ergreifen.

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