Interview

Michaela Küchler: „Der Antiziganismus ist in der Gesellschaft stark verwurzelt“

"Auschwitz" steht auf einem Pflasterstein am Berliner Mahnmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma.
"Auschwitz" steht auf einem Pflasterstein am Berliner Mahnmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma.imago/photothek/Thomas Trutschel
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Die Vorsitzende der Internationalen Allianz für das Holocaust-Gedenken, Michaela Küchler, über die Lage der Roma in der Corona-Pandemie und die historischen Wurzeln des Rassismus gegen die Volksgruppe.

Die Presse: Ein Schwerpunkt des deutschen Vorsitzes in der Internationalen Allianz für das Holocaust-Gedenken (IHRA) ist die Lage der Roma. Wie hat die Coronapandemie die Lage der Roma in Europa beeinflusst?

Michaela Küchler: Die Pandemie hatte in der Tat auch für Roma negative Auswirkungen, vor allem im Bereich Arbeit und Beschäftigung. Einem Bericht der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zufolge haben viele Roma während der Pandemie ihr Einkommen verloren. Dazu kommen die Schwierigkeiten bei der Versorgung mit schulischer Bildung und im Bereich des Wohnens. Laut einer aktuellen Umfrage der besagten, in Wien ansässigen EU-Grundrechteagentur wäre es nahezu der Hälfte der Befragten unangenehm bis sehr unangenehm, wenn sie neben Sinti und Roma leben würden – diese Einstellung muss sich ändern.

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