In der Provinz Ulster und Großbritannien gelten seit dem EU-Austritt unterschiedliche Regelungen.
London. Nur wenige Tage nach dem Ende der Brexit-Übergangsfrist am 31. Dezember machen sich in Nordirland die ersten Folgen des EU-Austritts bemerkbar. Mehrere Supermarktketten müssen angesichts leerer Regale Versorgungsschwierigkeiten einräumen: „Bei einer kleinen Anzahl von Produkten verzeichnen wir derzeit kurze Verzögerungen“, sagte gestern, Freitag, ein Sprecher von Sainsbury's, der zweitgrößten Handelsgruppe in der Provinz Ulster. Wie ernst die Lage ist, zeigte die Tatsache, dass man auf Güter des Konkurrenten Spar zurückgreifen musste, um die Regale zu füllen.
Dabei waren die Probleme vorhersehbar. Zum Schutz der offenen Grenze in Irland in Übereinstimmung mit dem Friedensabkommen von 1998 einigten sich Großbritannien und die EU auf einen Sonderstatus: Ulster bleibt nach dem Brexit zugleich Teil des Vereinigten Königreichs und Mitglied von EU-Binnenmarkt und -Zollunion. Die Regelung wurde vor dem Handelsabkommen Großbritannien/EU vereinbart und gilt zunächst für vier Jahre.