Fangquoten

Brexit: Fischer klagen über Hürden

Britische Fischer können derzeit nicht in der Barentssee fischen.
Britische Fischer können derzeit nicht in der Barentssee fischen.(c) imago images/ITAR-TASS (Lev Fedoseyev via www.imago-images.de)
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Erste Unternehmen sorgen sich um ihre Zukunft. Es gibt seit dem Brexit noch kein verbindliches Abkommen mit Norwegen über Fischereiquoten.

London. Entgegen den Versprechen der Regierung in London über Brexit-Vorteile berichten britische Fischer an vielen Fronten über Schwierigkeiten und Finanzsorgen. „Wir können derzeit nicht in der Barentssee fischen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens UK Fisheries. Es gebe seit dem Brexit noch kein verbindliches Abkommen mit Norwegen über Fischereiquoten.

Derzeit liefen Verhandlungen zwischen Großbritannien, Norwegen und der EU über die künftigen Anteile. Der Hightech-Trawler Kirkella liege im Hafen fest und mache kein Geschäft. „Seine Crew hat keine Arbeit“, sagte der Sprecher.

Import aus der Arktis

UK Fisheries ist nach eigenen Angaben das letzte verbliebene britische Unternehmen, das regelmäßig in der Barentssee vor Norwegen sowie vor Island, Grönland und den Färöer-Inseln Schellfisch und Kabeljau fischt. Das sind die beliebtesten Speisefische im Vereinigten Königreich, die auch für das Gericht Fish & Chips genutzt werden. Derzeit importiere Großbritannien den Kabeljau aus arktischen Gewässern, sagte der Unternehmenssprecher.

Der Großteil der rund um Großbritannien gefangenen Fische wurde bisher in die EU exportiert. Doch seit dem Brexit ist die Ausfuhr durch neue Zollbestimmungen erschwert. Der britische Verbund der Fischereiorganisationen teilte vor Kurzem mit, es gebe teilweise Verzögerungen von bis zu 96 Stunden an den Grenzen.(ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2021)

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