Kryptowährungen

Warum Bitcoin so stark abgestürzt ist

Heftige Kursschwankungen sind bei Bitcoin nichts Ungewöhnliches.
Heftige Kursschwankungen sind bei Bitcoin nichts Ungewöhnliches. APA/AFP/NICOLAS TUCAT
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Kursabstürze um 20 Prozent oder mehr sind keine Seltenheit.

Wien. Die Nacht auf Freitag war selbst für hartgesottene Bitcoin-Investoren nervenaufreibend. Um zwei Uhr früh rasselte der Kurs der ältesten und wichtigsten Kryptowährung zeitweise auf 29.000 Dollar, bevor er sich wieder ein wenig erholte. Am Donnerstagmorgen hatte eine Einheit 35.000 Euro gekostet. Wie immer nach solchen Abstürzen wurde nach Gründen gesucht. Einige Marktteilnehmer meinten, die Angst vor einer schärferen Regulierung unter US-Präsident Joe Biden habe Bitcoin nach unten purzeln lassen.

So soll sich Janet Yellen, die das Finanzministerium leiten wird, skeptisch zu Bitcoin geäußert und gemeint haben, dieses könne für kriminelle Aktivitäten verwendet werden. Auf der anderen Seite soll der neue Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, Kryptowährungen gegenüber offener eingestellt sein als sein Vorgänger.

Zuerst runter, dann rauf?

Tatsache ist, dass heftige Kursschwankungen bei Bitcoin nichts Ungewöhnliches sind. Vor zwei Wochen war der Kurs auf über 42.000 Dollar geklettert, nachdem er erstmals im Dezember die Marke von 20.000 Dollar überschritten hatte. Zahlreiche Analysten und Kryptoexperten geben inzwischen sechsstellige Kursziele aus, darunter renommierte Geldhäuser wie JP Morgan Chase. Die Bank betonte jedoch, dass das Kursziel nur „mittelfristig“ gelte. Bis es so weit ist, dürfte Bitcoin noch mehrere Male heftig schwanken. Zuletzt fiel es im Jahr 2018 um 80 Prozent, nachdem es Ende 2017 an der 20.000-Dollar-Grenze gekratzt hatte. Das haben viele Anleger im Hinterkopf, weshalb sie mitunter heftig reagieren, wenn Bitcoin abzustürzen droht, was jeden Rückgang – ausgelöst durch Gewinnmitnahmen – beschleunigt.

Bitcoin wird vor allem als Wertspeicher gesehen, da es mit 21 Millionen begrenzt ist. Kritiker meinen, dass etwas, was so heftig schwankt, kein Wertspeicher sein könne. Fans entgegnen, dass sich die Kryptowährung noch in einer Preisfindungsphase befindet. Auch handelt es sich noch um einen kleinen Markt, in dem wenige große Player viel bewegen können.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2021)

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