Waldfonds

350 Mio. Euro als Förderung für Waldbesitzer

Borkenkäferplage, Stürme und viel Schnee haben zu hohen Schadholzmengen geführt.
Borkenkäferplage, Stürme und viel Schnee haben zu hohen Schadholzmengen geführt.imago images/Frank Drechsler
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Ab Februar können Gelder beantragt werden.

Wien. Der von der Bundesregierung im Sommer 2020 angekündigte Waldfonds steht, die 350 Millionen Euro können ab kommenden Montag beantragt werden. Borkenkäferplage, Stürme und viel Schnee haben zu hohen Schadholzmengen geführt, die nun auf Abnehmer warten. Das Überangebot und die niedrigere Nachfrage wegen der Coronakrise haben die Holzpreise abstürzen lassen. Der Waldfonds als „Rettungs- und Zukunftspaket“ soll nun unter anderem Waldbesitzern mit Förderungen finanziell unter die Arme greifen.

„Das ist eine Investition für die nächsten Generationen“, sagte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz. „Intakte Wälder sind die beste natürliche Klimaanlage, die es gibt.“

Ab Anfang Februar können sechs Fördermaßnahmen unter www.waldfonds.at beantragt werden, dafür sind 200 Mio. Euro reserviert. Die maximale Förderhöhe beträgt 200.000 Euro. Die EU-Kommission hat den Waldfonds beihilfenrechtlich geprüft und nun grünes Licht gegeben.

Rekord bei Schadholz

Fast die Hälfte von Österreich ist mit Wald bedeckt. Klimabedingte Schäden, Stürme, Schneedruck und Borkenkäfer haben den Wäldern in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Knapp zwei Drittel der österreichischen Holzernte waren 2019 Schadholz. 4,3 Mio. Festmeter – mehr als ein Drittel der Holzernte – hat der Borkenkäfer beschädigt.

Die Landwirtschaftsministerin appellierte an die Industrie, mehr heimisches Schadholz abzunehmen und sich nicht billiger im Ausland einzudecken. Eine Schadholz-Abnahmepflicht für die Holzindustrie sei „eine Möglichkeit“, die man im Auge habe, aber zum jetzigen Zeitpunkt gebe es „keinen Bedarf“, so Köstinger. Im vergangenen Jahr hat die Industrie eine mögliche Abnahmepflicht scharf kritisiert.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte die Artenschutzmaßnahmen des Waldfonds. Nun müsse ein Großteil dieser Förderungen in gefährdete Tier- und Pflanzenarten in Österreich investiert werden. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2021)

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