Tirol

„Was hilft Evidenz, wenn es zu spät ist?“

Massentests statt abzuriegeln: So lautet – vorerst – die Strate-gie für Tirol. Am Sonntag oder Montag soll das Weitere entschieden werden. APA/EXPA/JFK

06.02.2021 um 14:34

von Ulrike Weiser

Drucken

Maßnahmen brauchen Fakten, Fakten brauchen Zeit und zum Schluss braucht man zu lang, um zu reagieren. Wie löst man das Dilemma der Pandemiebekämpfung?

Wien. Bitte warten heißt es in Sachen Tirol. Am Sonntag oder auch erst am Montag will das Gesundheitsministerium über Maßnahmen, die bis zu einer Abschottung reichen können, entscheiden. Bis dahin wartet man weitere Virus-Sequenzierungen ab, führt Bund-Länder-Gespräche und setzt einen „Aktionsplan“ um: Dazu gehören Massentests im betroffenen Tiroler Bezirk Schwarz, intensivere Kontaktnachverfolgung und mehr Schutz von Alten-und Pflegeheimen.

Mehr erfahren

Eine Entscheidung, ob es in Tirol tatsächlich schärfere Maßnahmen geben wird, soll am Sonntagabend fallen.

Mögliche Abschottung Tirols: WK-Chef Walser mit scharfer Kritik an Anschober

Alles andere als eine Realisierung der Öffnungsschritte in Tirol ab Montag sei "klar abzulehnen", lässt Christoph Walser in einer Aussendung wissen. Er übt auch Kritik an Virologin von Laer, sie habe "viel Verunsicherung" ausgelöst.

AUT, CoV Mutationen, s�daftrikanische Variante in Tirol

Wie sich Tirol gegen die Abschottung stemmt

Mit konsequenter Kontaktnachverfolgung und Massentests glaubt das Land die Kontrolle über die Südafrika-Variante zu behalten. Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen rechtfertige keine Quarantäne.

Prognoseforscher Peter Klimek ist Teil des Prognoseteams, das für die Regierung die Entwicklung der Pandemie berechnet

Prognoseforscher: Wer aus Tirol anreist, sollte in Quarantäne

Der Prognoseforscher Peter Klimek empfiehlt Reisebeschränkungen innerhalb Österreichs. Und er rechnet fix mit Verschärfungen vor dem Frühjahr. Im schlechtesten Fall, sagt er, stoßen die Spitäler noch vor Ostern an ihre Kapazitätsgrenzen.

Eine Plakatwand auf der Gerlosplatte in Tirol.

Politik und Wissenschaft ringen um Isolation Tirols

Die Datenlage gebe eine Isolation des Landes "nicht her", sagt Tirols ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter. Die Regierung prüft derzeit mit Experten alle Optionen, heißt es. Infektiologe Weiss spricht sich dagegen aus, Virologin von Laer dafür.

Health control at the Austrian Italian border station

Kommt eine Reisebeschränkung für Tirol?

Die südafrikanische Mutante und neu entdeckte Sub-Varianten rücken Tirol in den Fokus. Das Gesundheitsministerium diskutiert derzeit mit dem Land Maßnahmen zur Eingrenzung. Virologin Dorothee Von Laer von der Meduni Innsbruck will Tirol ein Monat isolieren und warnt vor einem "zweiten Ischgl".