Coronavirus

Deutschland denkt über Einreisestopp für Tirol und Tschechien nach

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GERMANY-POLITICS-CABINETAPA/AFP/POOL/FABRIZIO BENSCH
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Die deutsche Bundesregierung solle sowohl Tirol als auch Tschechien zu "Mutationsgebieten" erklären, forderte zunächst Markus Söder. Das wird nun angedacht, bestätigte Bundesinnenminister Horst Seehofer.

Die deutsche Bundesregierung denkt offenbar über einen Einreisestopp für Tirol nach. Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstagnachmittag. Sie beruft sich auf Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). "Der Freistaat Bayern und der Freistaat Sachsen haben heute die Bundesregierung gebeten, Tirol und grenznahe Gebiete Tschechiens als Virusmutationgebiete einzustufen und stationäre Grenzkontrollen vorzunehmen", sagte Seehofer der Münchener Zeitung. "Wir werden das wohl so entscheiden. Das ist mit der Kanzlerin und dem Vizekanzler abgestimmt."

Damit würden Maßnahmen wirksam, wie Deutschland sie etwa schon für Einreisende aus Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien verhängt hat. Diese müssten nun zwischen den Ressorts abgestimmt werden, so Seehofer, auch Ausnahmen würden angedacht. Der Einreisestopp würde "wohl in der Nacht zum Sonntag" gültig.

Seehofer kündigte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" auch eine verstärkte Kontrolle des Individualverkehrs an: "Stationäre Kontrollen sind aus meiner Sicht unverzichtbar, da wir mit Zurückweisungen an den Grenze arbeiten", so der Minister.

"Ein zweites Ischgl wollen wir nicht noch einmal erleben"

Zuvor hatte schon der bayerische Ministerpräsident, Markus Söder (CSU), gefordert, dass Tirol und Tschechien von der deutschen Bundesregierung zu "Mutationsgebieten" erklärt werden sollten. In diesem Falle würden Grenzkontrollen zu beiden Ländern eingerichtet, sagte Söder am Donnerstag in München. Einreisen dürfe dann nur, wer einen negativen Corona-Test vorlegen kann. Alle anderen würden zurückgewiesen.

Söder erklärte, er unterstütze das Vorgehen der österreichischen Bundesregierung gegenüber Tirol wegen der dort besonders zahlreich auftretenden Corona-Varianten. Ob man in Tirol dies so ernst nehme, scheine ihm "nicht ganz erkennbar", fügte Söder hinzu. Bayern teile daher die Sorge über die Entwicklung in Tirol, sagte Söder und warnte: "Ein zweites Ischgl wollen wir nicht noch einmal erleben."

Bisher sind Großbritannien, Portugal, Irland, Brasilien und Südafrika in Deutschland als Mutationsgebiete eingestuft, weil in diesen Ländern mutierte Coronavirus-Varianten stark verbreitet sind.

>> zum Bericht der "Süddeutschen Zeitung"

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(APA/Red.)

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