Facebook begründete seine Entscheidung am Freitag damit, dass das Militär weiterhin Falschinformationen verbreite. Burmas Militärjunta hat indes anlässlich eines Feiertags mehr als 23.000 Gefangene freigelassen.
Nach dem Militärputsch in Burma will das soziale Netzwerk Facebook die Verbreitung der Profile und Inhalte des dortigen Militärs verringern. Facebook begründete seine Entscheidung am Freitag damit, dass das Militär weiterhin Falschinformationen verbreite. Die Maßnahmen seien kein Verbot, würden aber die Zahl der Personen verringern, die die Inhalte sehen könnten.
Das Unternehmen erklärte weiter, dass es sich um die offizielle Seite der Armee, die ihres Sprechers sowie alle weiteren vom Militär kontrollierten Seiten handle. Diese würden ab jetzt auch nicht mehr in den News-Feeds empfohlen.
Laut Facebook können Burmas Regierungsbehörden nun keine Anträge zur Entfernung von Inhalten mehr beantragen. "Wir schützen damit Inhalte wie die politische Rede, die es den Menschen in Burma erlaubt, sich zu äußern und der Welt zu zeigen, was in ihrem Land vor sich geht", sagte Rafael Frankel, Facbooks Direktor für Public Policy in den Schwellenländern des Asien-Pazifik-Raums.
Nach dem Putsch hatte die Junta Facebook blockiert und der Opposition damit ein wichtiges Kommunikationsmittel genommen. Dennoch schafften es die Demonstranten, Bilder der Proteste über das soziale Netzwerk per Livestream zu senden.
Militärführung lässt 23.000 Gefangene frei
Burmas Militärjunta hat indes anlässlich eines Feiertags mehr als 23.000 Gefangene freigelassen. "Der Staatsverwaltungsrat hat die Strafe von 23.314 Gefangenen erlassen", meldete die staatliche Zeitung "Global New Light of Burma" unter Verwendung der offiziellen Selbstbezeichnung der Militärführung am Freitag. Seit dem Putsch wurden jedoch zahlreiche Unterstützer der abgesetzten De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi inhaftiert.
Trotz anhaltender Massenproteste gegen die Militärführung wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Unterstützungsverein für politische Gefangene bisher mehr als 260 Menschen festgenommen. Viele von ihnen gehören der Nationalen Liga für Demokratie, der Partei von Suu Kyi an. Etwa 20 seien wieder freigelassen worden. Die Sicherheitskräfte setzten in den vergangenen Tagen vermehrt auch Gewalt gegen die Demonstranten ein.
Massenentlassungen aus den überfüllten staatlichen Gefängnissen sind in dem asiatischen Land an wichtigen Feiertagen üblich. Einer weiteren Meldung zufolge wurden auch 55 ausländische Gefangene freigelassen. Beide Dekrete sind den Berichten zufolge von Junta-Chef Min Aung Hlaing unterzeichnet.
(APA/AFP/Reuters)