Ermittlungen

GameStop: "Roaring Kitty" und Manager müssen aussagen

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Der YouTuber wird neben Hedgefonds-Managern und Firmenchefs vor einen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses geladen.

Neben Hedgefonds-Managern und Firmenchefs muss auch der YouTuber "Roaring Kitty" vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses zu den Aktienturbulenzen beim Videospielhändler GameStop aussagen. Die Zeugenliste wurde am Freitag in Washington von der demokratischen Kongressabgeordneten Maxine Waters bekanntgegeben.

Auf ihr stehen unter anderem Keith Gill, der sich hinter dem Pseudonym "Roaring Kitty" verbirgt, der Chef der Handelsplattform Robinhood, Vlad Tenev, sowie die Chef der Hedgefonds Citadel und Melvin. Sie sollen am kommenden Donnerstag aussagen.

Der Ausschuss für Finanzdienstleistungen untersucht, wie die Aktien von GameStop und anderen Titeln in schwindelerregende Höhen getrieben werden konnten. Kleinanleger hatten mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des GameStop-Kurses gezwungen, damit sogar teils in die Bredouille gebracht und die Börsen weltweit in Unruhe versetzt hatten. Auch bei Silber und der Krypto-Devise Ripple hatte es zuletzt heftige Kursbewegungen am Markt gegeben.

Die virtuelle Anhörung unter dem Titel "Game Stopped? Who Wins and Loses When Short Sellers, Social Media, and Retail Investors Collide" (Wer gewinnt und verliert, wenn Leerverkäufer, soziale Medien und Kleinanleger zusammenstoßen), soll als Livestream übertragen werden. Auch die Justiz und die US-Regierung beschäftigt die Kontroverse bereits.

Verluste von rund 12,5 Milliarden Dollar

Robinhood und andere Broker hatten Käufe des Videospiel-Anbieters zeitweilig eingeschränkt und damit Empörung quer über Parteigrenzen in den USA ausgelöst. Beide Kammern des Kongresses haben Anhörungen zu den Vorgängen angekündigt. Der Generalstaatsanwalt von Texas sprach von Anzeichen für eine Absprache zwischen Hedgefonds und anderen Parteien, um eine Bedrohung ihrer Markt-Dominanz abzuwehren.

Die Wetten auf Kursverluste bei GameStop sind Hedgefonds teuer zu stehen gekommen. Seit Jahresbeginn summieren sich ihre Verluste auf 12,5 Milliarden Dollar, wie aus kürzlich veröffentlichten Daten des Datenanbieters Ortex hervorgeht. Einige Fonds standen mit dem Rücken zur Wand, darunter Melvin Capital. Die Hedgefonds Point72 und Citadel hatten ihren Partner mit einer Milliardenspritze vor dem Zusammenbruch retten müssen.

(APA/Reuters)

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