110 Mio. Euro weniger Einnahmen durch Tickets im Corona-Jahr 2020. Die Stadt Wien schießt 75 Mio. Euro zu.
Wien. Die Corona-Pandemie hat den Wiener Linien Verluste beschert. So waren 2020 rund 40 Prozent weniger Fahrgäste im Netz unterwegs – während des ersten Lockdowns im Frühjahr waren es sogar bis zu 80 Prozent. Das schlug sich auch in der Bilanz nieder – man nahm rund 110 Mio. Euro weniger aus Ticketverkäufen ein. Das vor allem, weil kaum Einzel- oder Kurzzeitnetzkarten gekauft wurden, unter anderem wegen ausbleibender Touristen.
Weniger Jahreskarten verkauft
Aber auch bei den Jahreskarten gab es einen Rückgang von 852.000 im Jahr 2019 auf 819.000. Die Stadt springt den Wiener Linien nun mit einem Zuschuss von 75 Mio. Euro bei, verkündete Wiens Finanzstadtrat, Peter Hanke. Die restlichen 35 Mio. seien durch Effizienzsteigerungen und Verschiebung von Projekten abgefedert worden. Trotz des Verlusts will Hanke aber am 365-Euro-Jahresticket festhalten, gerade in der Coronakrise und bei steigender Arbeitslosigkeit – jedenfalls auch noch 2022.
Der Mobilitätsmix der Wiener hat sich 2020 dann auch verändert: Der Anteil des öffentlichen Verkehrs sank von 37 auf 28 Prozent, dafür stieg jener der Fußgänger stark, jener der Radfahrer leicht an. (eko)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2021)