Eine Einflussnahme zu viel: Die Comeback-Pläne des Ex-Präsidenten sind nach seiner Verurteilung zu drei Jahren Haft geplatzt - auch wenn er das Gefängnis wohl nicht von innen sehen wird.
„Ich habe nur einen Freundschaftsdienst geleistet“, sagte Nicolas Sarkozy einmal während jenes Prozesses, der ihn nun seine restliche politische Laufbahn kosten könnte. „Mein ganzes Leben bestand darin, kleine Freundschaftsdienste zu leisten.“
Denkwürdige Worte eines ehemaligen französischen Präsidenten (2007–2012), dem in mehreren Fällen vorgeworfen wird, er habe sich in Straftaten verwickeln lassen. Die Gerichtsverfahren sind ein schwerer Dämpfer für die Hoffnungen der rechtskonservativen Franzosen in eine Präsidentschaftskandidatur des 66-Jährigen im kommenden Jahr.
Am Montag sprach ein Pariser Gericht den ehemaligen Präsidenten und zwei Mitangeklagte schuldig. Sarkozy wurde wegen Bestechung und „unerlaubter Einflussnahme“ zu drei Jahren verurteilt, davon zwei auf Bewährung.
Er ist damit der zweite ehemalige Präsident Frankreichs, der zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Schon der rechtskonservative Jaques Chirac (1995–2007) bekam im Jahr 2011 wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder und illegaler Parteifinanzierung zwei Jahre – allerdings beide nur auf Bewährung.