Medienfreiheit

Ungarn: Keine Frequenz mehr für regierungskritischen Radiosender

Der regierungsnah besetzte Medienrat Ungarns wies den Antrag auf eine Frequenz für „Klubradio“ ab.

Der ungarische Medienrat hat den Antrag des unabhängigen, regierungskritischen ungarischen Senders "Klubradio" auf den Erhalt der Frequenz 92,9 MHz abgelehnt. Das gab der Medienrat, der ausschließlich mit regierungsnahen Personen besetzt ist, am Donnerstag bekannt.

Als Begründung wurde angeführt, dass die Bewerbung von "Klubradio" auf eine Lizenzvergabe weder inhaltlich noch formell den Anforderungen entspreche; der Geschäftsplan sei unbegründet. Der Sender widersprach: Man würde bereits seit 20 Jahren erfolgreich arbeiten, zum Großteil mit der Unterstützung seiner Hörer.

„Surreale Gründe“ für Einstellung genannt

Der Sender hatte am 14. Februar seinen Sendebetrieb über die Frequenz 92,9 MHz gezwungenermaßen einstellen und auf Internet-Empfang übergehen müssen. Der Medienrat hatte eine Verlängerung der Sendelizenz verweigert. "Klubradio" wird Berufung einlegen gegen die Entscheidung des Medienrates.

Der Vorsitzende und Eigentümer von "Klubradio", Andras Arato, bezeichnete den Entscheid des Medienrates als "gemein und rechtswidrig", der nicht einmal den minimalsten gesetzlichen Normen entsprechen würde. Es seien "surreale Gründe" angeführt, mit denen die bisherige Frequenz von "Klubradio" stummgehalten werden solle, kritisierte Arato.

(APA)

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