Just vor den zwei wichtigen Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erschüttern mehrere Skandale die Union. Auch sonst läuft es nicht rund. Der erste Wahlsonntag könnte böse enden.
Berlin. Das Jahr 2021 markiert eine Zäsur für Deutschland. Überall Umbrüche. Die Fußballnation verliert ihren Bundestrainer und die Republik ihre Kanzlerin. Es ist ein purer, aber unterhaltsamer Zufall, dass Jogi Löw und Angela Merkel nicht nur Höhen und Tiefen zeitgleich erlebten – das blamable WM-Aus 2018 etwa fiel mit dem eskalierten CDU/CSU-Flüchtlingsstreit zusammen –, sondern auch im selben Jahr abdanken.
Und vor allem Angela Merkels Karriereende versetzt die Nation in eine neue Situation. Eine Wahl ohne Kanzlerbonus für niemanden: Das gab es seit 1949 nicht mehr. Immer stand der Kanzler auf dem Wahlzettel. Auch deshalb und wegen einiger CDU-Affären könnte in den nächsten Monaten viel in Bewegung geraten. Vielleicht schon nach diesem Wochenende.
Am Sonntag wandern die Blicke in den Südwesten der Republik, wo im wohlhabenden Baden-Württemberg und im benachbarten Rheinland-Pfalz das Superwahljahr eröffnet wird, das am 26. September im Showdown um die Macht im Bund gipfelt.
Nicht nur Merkels Erbe ist ungeklärt, sondern auch die Frage, wer darauf im konservativen Lager überhaupt Anspruch erhebt. Zwischen Ostern und Pfingsten wollen die Parteichefs Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) die Kanzlerkandidaten-Frage klären. Für Laschet spricht viel, für Söder seine Umfragestärke. Die Union aus CDU/CSU geht als Favorit in dieses Bundestagswahljahr. Aber zuletzt deutete sich ein Abwärtstrend an.