Immofinanz greift wieder einmal nach der S Immo

FILE PHOTO: The logo of Austrian real estate group Immofinanz is pictured on top of the company's headquarters building in Vienna
FILE PHOTO: The logo of Austrian real estate group Immofinanz is pictured on top of the company's headquarters building in ViennaREUTERS
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Die Pläne einer Fusion zwischen der Immofinanz und der S Immo sind bisher immer wieder gescheitert. Nun unternimmt die Immofinanz einen neuen Anlauf, den Konkurrenten zu übernehmen.

Fusionsbestrebungen zwischen den Immobilienkonzernen Immofinanz, S Immo und CA Immo gab es in den vergangenen Jahren immer wieder, bisher waren die Pläne jedoch gescheitert.

Nun unternimmt die Immofinanz, die an der Börse mit knapp zwei Milliarden Euro bewertet wird, einen neuen Anlauf, die S Immo (Börsenwert: 1,3 Milliarden Euro) zu übernehmen. Sie legt ein freiwilliges Übernahmeangebot für alle S Immo-Aktien, die sich noch nicht in ihrem Eigentum befinden. Die Immofinanz hält bereits 26,49 Prozent an der S Immo.

Der Angebotspreis soll 18,04 Euro je S Immo-Aktie auf einer „Cum-Dividend-Basis“ betragen. Das bedeutet, dass der Angebotspreis um den Betrag einer allfälligen Dividende, die noch vor der Abwicklung ausgeschüttet wird, reduziert wird. Der Angebotspreis entspricht dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag und liegt nach Angaben der Immofinanz um 13,75 Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate.

IVA: „Schwaches Angebot“

Der Interessenverband für Anleger (IVA) bezeichnete das Übernahmeangebot in einer ersten Reaktion als „schwach“. Der Angebotspreis liege deutlich unter dem Branchensubstanzwert von 23,17 Euro je Aktie. Die letzten Analystenmeinungen sehen den Aktienkurs ebenfalls höher, heißt es in einer Aussendung der IVA am Montag.

Auch der Markt erwartet offenbar, dass die Immofinanz nachlegen muss: Der Aktienkurs der S Immo stieg am Montag deutlich an und kletterte über den Angebotspreis. Das Papier der Immofinanz lag in einem freundlichen Börsenumfeld ebenfalls im Plus.

Die letzte Kapitalerhöhung bei der S Immo erfolgte im Jänner 2020 zu 22,25 Euro. Ein möglicher Stolperstein könnte laut IVA sein, dass die S Immo in einer Hauptversammlung die Aufhebung der Beschränkung des Höchststimmrechts mit 15 Prozent beschließen muss. Daran ist die Immofinanz bereits mehrfach gescheitert.

Um die ebenfalls in Wien börsennotierte CA Immo tobt gerade ein Übernahmekampf. Der US-Großaktionär Starwood Capital zeigt Interesse, doch soll auch die Aggregate Holding des österreichischen Investors Günther Walcher interessiert sein.

Die Zahl der Immokonzerne an der Wiener Börse ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen, nachdem sich die deutsche Vonovia sowohl die Conwert als auch die Buwog einverleibt hat.

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