Coronavirus

3415 Neuinfektionen und mehr als 2000 Patienten im Spital

Erstmals seit zwei Monaten sind wieder mehr als 2000 Menschen nach einer Corona-Infektion im Spital. Die Zahl der Patienten auf der Intensivstation bleibt im Vergleich zu Montag unverändert.

Die Coronavirus-Situation in Österreich verschärft sich weiter. Am Dienstag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 3415 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Erstmals seit zwei Monaten müssen  auch wieder mehr als 2000 Covid-Patienten - konkret 2046 - im Krankenhaus behandelt werden.

Unterdessen blieb die Zahl der Infizierten auf Intensivstationen gleich hoch wie am Montag - österreichweit 437 Menschen benötigten intensivmedizinische Versorgung.

Ähnlich viele waren es zuletzt am Tag des Beginns des dritten harten Lockdowns am 26. Dezember. Damals wurden österreichweit 431 Erkrankte auf Intensivstationen behandelt. Erstmals seit zwei Monaten gab es am Dienstag auch wieder mehr als 2.000 Patienten in Spitalsbehandlung. 2046 Patienten lagen in Krankenhäusern, 66 mehr als am Montag. Eine ähnliche hohe Zahl an Spitalspatienten gab es zuletzt mit 2061 am 19. Jänner.

Besonders dramatisch war die Entwicklung weiterhin in Wien. Hier lagen am Dienstag bereits 168 Patienten auf Intensivstationen - um sechs mehr als am bisherigen Höchststand am 21. November.

32 Menschen seit Montag verstorben 

Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg am Dienstag österreichweit auf 247,1 (Montag: 237,1) an. Innerhalb der vergangenen Woche waren 21.995 Neuinfektionen verzeichnet worden. Im Schnitt infizierten sich in der vergangenen Woche täglich 3142 Menschen mit dem Coronavirus. Am Dienstag waren österreichweit 32.919 Menschen bestätigte aktive Fälle - um 670 mehr als am Montag. Im Schnitt kamen in der vergangenen Woche somit täglich 800 weitere aktive Fälle hinzu.

Seit Montag kamen 32 Todesopfer hinzu. Österreichweit sind somit bereits 9121 Personen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Innerhalb der vergangenen Woche wurden 195 Todesfälle registriert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie bereits 102,5 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr in Österreich wurden bereits 519.980 Menschen positiv getestet, das entspricht bereits 5,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. 477.940 gelten als wieder genesen. Den 3415 Neuinfektionen standen am Dienstag wieder deutlich weniger - 2713 - neu genesene Menschen gegenüber.

Vor einem Jahr: 585 Neuinfektionen

Vor genau einem Jahr - Österreich befand sich damals im ersten Lockdown - wurden übrigens 585 Neuinfektionen gemeldet. Österreich verzeichnete bis zu diesem Zeitpunkt 40 Coronavirus-Todesfälle. Die Zahl der bestätigten aktiven Fälle lag bei damals wenigen 2.061 Testungen innerhalb von 24 Stunden bei 3475. Genau 108 SARS-CoV-2-Infizierte lagen in Krankenhäusern. Davon benötigten am 23. März 2020 insgesamt 13 intensivmedizinische Versorgung.

Am Dienstag wurden wieder höhere Testzahlen als zu Wochenbeginn verzeichnet. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 369.807 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Davon waren 49.167 aussagekräftige PCR-Tests, die Positivrate lag bei 6,9 Prozent. Im Schnitt waren in der vergangenen Woche täglich 51.138 zuverlässliche PCR-Abstriche - untersucht worden, davon fielen 6,1 Prozent positiv aus. Allein in der vergangenen Woche wurden in Österreich mehr als zwei Millionen PCR- und Antigenschnell-Tests durchgeführt.

Starker Anstieg vor allem im Osten

Sehr unterschiedlich fiel am Dienstag die Zahl der Neuinfektionen in den einzelnen Bundesländern aus. Dramatisch hoch waren sie in Wien - 1091 neue Fälle kamen in der Bundeshauptstadt hinzu. Niederösterreich meldete 667 Neuinfektionen, Oberösterreich 494, die Steiermark 334, Salzburg 244 und Tirol 213. In Kärnten wurden 190 weitere Infizierte verzeichnet, im Burgenland 103 und in Vorarlberg 79.

Die Fallzahlen wirken sich auch auf die Sieben-Tages-Inzidenzen - die Infektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner - in Ostösterreich aus, wo sie in einigen Gebieten nach oben schnellt. Am Dienstagnachmittag gab es in Niederösterreich vier Bezirke, die über der signifikanten Grenze von 400 lagen, bei deren Überschreiten zwingend Maßnahmen wie Ausreisebeschränkungen vorgesehen sind.

Stark betroffene Bezirke in Niederösterreich

Spitzenreiter in Niederösterreich war Neunkirchen mit einer aktuellen Sieben-Tages-Inzidenz von 484,1. In absoluten Zahlen wies der Bezirk bei 86.380 Einwohnern 418 Infizierte auf. Erstmals über die 400er-Marke sprang der Bezirk Scheibbs mit einem Wert von 408,1, was bei 41.460 Bewohnern 169 Infizierten entsprach. Anhaltend über 400 lagen weiterhin Wiener Neustadt - Stadt mit 460,5, wo seit 13. März Ausreisekontrollen stattfinden, und Wiener Neustadt - Land mit 420,1. Der kritischen 400 immer näher rückte Baden mit 366,6 - mit 538 Infizierten war dies in absoluten Zahlen auch der am stärksten betroffene Bezirk in Niederösterreich.

Bei 312,0 kam die Bundeshauptstadt Wien zu liegen, wo sich bezogen auf die vergangenen sieben Tage 5.962 Personen angesteckt hatten. An der Spitze im Burgenland lag die Landeshauptstadt Eisenstadt mit einer offiziell bestätigten Inzidenz von 351,0. Das AGES-Dashboard spuckte für die 14.816-Einwohner-Stadt bei vorgeblich 103 Infizierten sogar eine Sieben-Tages-Inzidenz von 695,2 aus, was die Kommune auf ihrer Homepage aber als Fehler zurückwies. Die Fehlersuche sei im Laufen, "um das Problem schnellstmöglich zu beheben und die Inzidenzen wieder korrekt abzubilden".

Seit geraumer Zeit über 400 liegt der Salzburger Pongau mit einer aktuellen Inzidenz von 432,3. Dieser Grenze näher rückte auch wieder der Tennengau mit 369,9. In den restlichen Bundesländern gab es keinen Bezirk über 400. Am Weg dorthin schien sich allerdings Kirchdorf an der Krems in Oberösterreich mit 387,2 zu befinden. Osttirol, das in der Vergangenheit mehrfach der 400 nahe gekommen war, hielt bei 359,1, Imst im Tiroler Oberland bei 325,8. Auffallend: In Schwaz, wo 46.000 von 64.000 Personen mit einem EU-Sonderkontingent an Biontch/Pfizer-Dosen geimpft wurden, gab es immerhin eine Inzidenz von 225,3. Jene für ganz Tirol lag deutlich darunter, nämlich bei 205,0. Laut AGES hatten sich in Schwaz in den vergangenen sieben Tagen 190 Personen mit Corona infiziert.

In Kärnten, wo sich der vor einigen Wochen stark betroffene Bezirk Hermagor deutlich erholte (127,4), lag Spittal an der Drau mit 341,4 vorne. In der Steiermark wies kein einziger Bezirk eine Inzidenz über 300 auf. Die Steiermark war mit einem Wert von 190,8 auch das Bundesland mit der zweitgünstigsten Sieben-Tages-Inzidenz.

Besser, und zwar deutlich, stand nur Vorarlberg da, obwohl dort mit 15. März Öffnungsschritte aus der Corona-Umklammerung stattgefunden hatten. Im Ländle ist seither untertags Gastronomiebetrieb zulässig. Die Sieben-Tages-Inzidenz in Vorarlberg lag bei 78,1, während Österreich im Gesamten inzwischen bei 243,1 angelangt war. Mit Dornbirn (45,6) und Bludenz (54,6) gab es in Vorarlberg sogar zwei Bezirke, die sich knapp unter bzw. knapp über der 50er-Grenze hielten.

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(APA )

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