Zwischenfall

Containerschiff blockiert Suezkanal

APA/AFP/Suez CANAL/MARINA PASSOS
  • Drucken

Ein Frachter ist im Suezkanal auf Grund gelaufen und blockiert die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa.

Ein Frachter ist im Suezkanal in der Nacht auf Mittwoch auf Grund gelaufen und blockiert seither die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Mehrere Schlepperboote waren zunächst rund um den Frachter im Einsatz, wie auf den Schiffsradaren vesselfinder.com und marinetraffic.com zu sehen war. Sowohl nördlich als auch südlich des Kanals bildeten sich demnach Staus von Containerschiffen.

Der Vorfall habe sich am Dienstag ereignet, teilte das Seefahrts-und Logistikunternehmen GAC auf seiner Internetseite mit. An Bord des Frachters sei es zu einem Stromausfall gekommen.

Nach Angaben der Schiffsradare handle sich um den Frachter "Ever Given". Laut vesselfinder.com ist er 400 Meter lang und 59 Meter breit. Das 2018 gebaute Schiff fahre unter der Flagge Panamas, es sei aus China gekommen und auf dem Weg nach Rotterdam in den Niederlanden.

Es war zunächst unklar, wann die Schifffahrtsstraße wieder freigegeben werden kann. Der Suezkanal ist eine Wasserstraße, die das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Sie ist daher eine wichtige Seeverbindung und Handelsroute zwischen Asien und Europa. Durch den Kanal läuft ein erheblicher Teil der Energietransporte vom Mittleren Osten in Richtung Europa und USA. Betroffen sind in der Gegenrichtung auch Lieferungen aus der Nordsee nach Asien.

Ölpreise steigen

Die Ölpreise sind am Mittwoch wegen Problemen der wichtigen Energietransportroute gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete in der Früh 61,63 US-Dollar (51,86 Euro). Das waren 84 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass US-Rohöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 62 Cent auf 58,38 Dollar.

Noch am Dienstag waren die Erdölpreise deutlich gefallen, auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Ausschlaggebend waren Sorgen um die Rohölnachfrage aufgrund steigender Corona-Infektionen und neuer Beschränkungen vor allem in Europa. Beides lastet auf den konjunkturellen Aussichten.

Durch den Suezkanal läuft ein erheblicher Teil der Energietransporte vom Mittleren Osten in Richtung Europa und USA. Betroffen sind in der Gegenrichtung auch Lieferungen aus der Nordsee nach Asien.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schiffsverkehr

Suez-Blockade belastet Schifffahrt noch bis zum Sommer

Der Hamburger Hafenlogistik-Konzern HHLA erwartet Schiffsverspätungen von neun bis 14 Tagen. Die weltweiten Verspätungen würden noch die nächsten drei bis vier Monate andauern.
Die Schiffe im Suezkanal fahren wieder.
Ever Given

Schiffs-Rückstau im Suezkanal komplett aufgelöst

Mehr als 400 Schiffe hingen wegen der Blockade durch die "Ever Given“ fest.
Zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer gibt es keinen Höhenunterschied.
Forschungsfrage

Wieso gibt es im Suezkanal keine Schleusen?

Zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer gibt es keinen Höhenunterschied. Wie man einen solchen misst, wird ständig weiterentwickelt.
Suezkanal
Stau

Noch 61 Schiffe warten im Suezkanal

Noch am Samstag soll sich der Stau der ursprünglich 422 Schiffe aufgelöst haben, der seit dem Auflaufen der "Ever Given" zustande gekommen ist.
Das auf Grund gelaufene Containerschiff „Ever Given” ist nach offiziellen Angaben wieder frei.
Nach Blockade

"Ever Given" schwimmt wieder, Stau löst sich langsam auf

113 der wartenden Schiffe sollen bis Donnerstagfrüh ihre Wartepositionen verlassen können und den Kanal durchqueren. Dennoch werde es noch mehrere Tage dauern, bis sich der gesamte Rückstau aufgelöst haben wird.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.