Russland

Wie teure Lebensmittel den Russen zusetzen

(c) REUTERS (Eduard Korniyenko)
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Preise für Nahrungsmittel sind seit Ausbruch der Pandemie sprunghaft gestiegen. Das trifft vor allem die Bewohner in strukturschwachen Gebieten hart. Die Menschen können sich oft nur noch das Nötigste leisten.

Der Markenname Doschirak steht für das Essen der russischen Mittellosen: superbillige Instantnudeln mit Fleischaroma, die mit heißem Wasser übergossen werden. „Hier gibt es Familien, die sich nur noch von Doschirak ernähren“, sagt Ajan Churuma im Gespräch mit der „Presse“. Churuma, 26, betreibt ein Geschäft im Dorf Chowu-Aksy in der Republik Tuwa. Die südsibirische Teilrepublik liegt fast 4000 Kilometer östlich von Moskau. Aus Tuwa stammt der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Tuwa ist berühmt für seine Steppenlandschaft, den tuwinischen Kehlkopfgesang und dafür, dass es eine der ärmsten Regionen Russlands ist.

Seit Ausbruch der Pandemie sind in Russland viele Grundnahrungsmittel empfindlich teurer geworden – Pflanzenöl etwa um ein Viertel. Strukturschwache Gebiete wie Tuwa trifft der rasante Anstieg der Lebensmittelpreise mit viel mehr Wucht als vergleichsweise reiche Städte wie Moskau und St. Petersburg. Der Durchschnittslohn in der südsibirischen Republik liegt bei 20.000 Rubel, 220 Euro. Das ist auch im innerrussischen Vergleich niedrig. Die Menschen hier spüren jeden Rubel, den sie mehr zahlen müssen. „Die überwiegende Mehrheit hat nicht genug Geld für das Essen, das sie kaufen möchte“, sagt Kleinunternehmer Churuma.

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