Blockade

Suezkanal: Elf Frachter stecken mit lebenden Tieren fest

Das Schiff blockiert den Suezkanal, die "Hauptschlagader des globalen Handels".
Das Schiff blockiert den Suezkanal, die "Hauptschlagader des globalen Handels".(c) REUTERS (MOHAMED ABD EL GHANY)
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Im Suezkanal blockiert das 400 Meter lange Containerschiff "Ever Given“ den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer. Die Industrie zeigt sich besorgt - aber auch Tierschützer: Demnach stecken auch elf rumänische Frachter mit 130.000 Schafen fest.

Wegen der Blockade des Suezkanals durch ein Containerschiff stecken derzeit auch elf rumänische Frachter mit lebenden Tieren an Bord fest - nach Angaben von Tierschützern handelt es sich um 130.000 Schafe. Es sei bereits Kontakt mit den Transportfirmen der lebenden Tiere aufgenommen worden, teilten am Samstagabend die Veterinärbehörden in Bukarest mit. Diese hätten versichert, "dass es ausreichend Nahrung und Wasser an Bord für die kommenden Tage gibt".

Sollte die Blockade des Suezkanals durch das feststeckende Containerschiff "Ever Given" anhalten, müssten weitere Schritte überlegt werden, erklärten die Veterinärbehörden. Eine Möglichkeit sei dann, die rumänischen Frachter umzuleiten und die Tiere in anderen als den geplanten Ankunftshäfen zu entladen.

Tierschützer fürchten den Tod der nach ihren Angaben 130.000 Schafe an Bord der Schiffe. "Die Situation ist sehr bedrohlich", erklärte die Organisation Animals International. Es drohe eine "maritime Katastrophe für lebende Tiere in noch nie da gewesenem Ausmaß". Rumänien müsse den Export lebender Tiere umgehend einstellen und stattdessen auf Fleischexporte umschwenken, forderte die Organisation.

Blockiert Welthandel

Im Suezkanal war am Dienstag das 400 Meter lange und über 220.000 Tonnen schwere Containerschiff "Ever Given" vom Kurs abgekommen und in Ufernähe auf Grund gelaufen. Es blockiert seitdem den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer, sämtliche Schiffe darin können nicht weiterfahren.

Die Freilegung von "Ever Given“ schreite „ein wenig" voran, hieß es am Samstag. Das Seefahrt- und Logistikunternehmen GAC sprach von mehr als zehn Schleppern und drei Baggern, die im Einsatz seien, um eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt wieder für den Handel freizugeben. Es gebe "leichte Bewegung“, hieß es, der Frachter liege aber weiter auf Grund.

Am Tag davor zeigte sich die Regierung optimistisch: Die Lahmlegung des Schiffsverkehrs würde „höchstens drei Tage dauern, versicherte sie am Freitag. Die gut informierte Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete allerdings unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass die Arbeiten etwa eine Woche, möglicherweise auch länger dauern könnten.

(APA/AFP)

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