Angesichts der brutalen Unterdrückung von Demonstranten in Burma forderte UN-Generalsekretär António Guterres die internationale Gemeinschaft zu mehr Einigkeit gegenüber der Militärjunta auf.
Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen die Militärjunta in Burma sind bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Die örtliche Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP) teilte am Dienstag mit, sie könne den Tod von 510 Zivilisten bestätigen, die wirkliche Opferzahl sei aber vermutlich erheblich höher.
Angesichts der brutalen Unterdrückung von Demonstranten in Burma forderte UN-Generalsekretär António Guterres die internationale Gemeinschaft zu mehr Einigkeit gegenüber der Militärjunta auf. "Es ist absolut inakzeptabel, Gewalt gegen Menschen von einem derartigen Ausmaß zu sehen, so viele tote Menschen", sagte der UN-Chef am Montag vor Journalisten. Er rief die internationale Gemeinschaft zu "mehr Engagement" auf, um Druck auf die Militärjunta auszuüben.
Auf Agenda des UN-Sicherheitsrates
Der UN-Sicherheitsrat will sich am Mittwoch mit der jüngsten Gewalt gegen Demonstranten beschäftigen. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen finde auf Antrag Großbritanniens statt, verlautete aus Diplomatenkreisen in New York. Dabei werde zu Beginn ein Bericht zur Lage in dem südostasiatischen Land von der UN-Sondergesandten Christine Schraner Burgener erwartet.
Am Dienstag beteiligten sich zahlreiche Menschen in der ehemaligen Hauptstadt Yangon an einem "Müllstreik". Die Organisation "Clean Yangon", die normalerweise dabei hilft, die Straßen Yangons sauber zu halten, hat die Bürger auf Facebook aufgefordert, möglichst viele Abfälle mitten auf den Straßen abzuladen. "Lasst uns Müllbeutel und anderen Unrat aus unseren Häusern auf die Straße werfen," hieß es. Fotos in sozialen Netzwerken zufolge türmten die Abfälle in verschiedenen Stadtvierteln. Proteste mit Tausenden Teilnehmern gab es auch wieder in zahlreichen anderen Regionen des Landes.
Drohung von Rebellengruppen
Vier bewaffnete ethnische Gruppen drohten unterdessen, die Bevölkerung zu unterstützen, sollte die Junta die Gewalt nicht beenden. Die neue Militärführung müsse die politische Krise lösen und auf die Forderungen der Bevölkerung eingehen, so die Rebellengruppen. Wenn das Militär diese Forderungen nicht erfülle und weiter töte, dann werde man den Menschen dabei helfen, sich selbst zu verteidigen.
Seit dem Militärputsch vor rund acht Wochen sieht sich die Junta in Burma massiven Protesten gegenüber, gegen die sie äußerst brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition vorgeht. Die Demonstranten fordern unter anderem die Freilassung der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und eine Rückkehr zur Demokratie.
(APA/AFP)