Pizzicato

Per Sputnik ad Astra

Viele Menschen sind beruhigt: AstraZeneca kann diese Woche nicht liefern.

Sie fürchten sich allerdings schon vor nächster Woche, wenn AstraZeneca wieder liefern kann. Auch Sebastian Kurz zählt dazu. Dieser hat bekanntlich angekündigt, sich mit AstraZeneca impfen zu lassen, hofft nun aber, dass Sputnik schneller da ist. Der Bundeskanzler hatte in dieser Sache auch schon einen Termin mit dem russischen Botschafter. Sebastian Kurz sang die „Reblaus“, es gab Schnaps (den, den der Bischofskonferenz-Generalsekretär neulich übrig gelassen hatte). Danach erklärte der Kanzler: Die Sputnik-Verhandlungen seien „de facto abgeschlossen“. In wenigen Wochen wird Österreich dann also seinen ersten Satelliten ins All schießen können.

Sie merken schon: Von Sputnik bis AstraZeneca – das ist alles sehr himmellastig. Wahrscheinlich, weil man dabei auf dessen Beistand nicht verzichten kann. Der Bischofskonferenz-Generalsekretär sieht das wohl auch so. Auch Prinz Philip, der da neulich beim protestantischen Tor reinmarschiert ist, könnte dort nun ein gutes Wort für uns einlegen. Ihm wäre allerdings schon sehr daran gelegen, wenn sich der Vertreter von Johnson & Johnson wenigstens bei seinem Begräbnis einmal ordentlich die Haare frisieren könnte. Zu sehen dann jedenfalls live auf Sky.

E-Mail: debatte@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2021)

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