Mars

"Ingenuity": Erstmals flog ein Luftfahrzeug auf einem anderen Planeten

Die Nasa jubelt über den Flug von "Ingenuity". Auf der Leinwand zu sehen, das vom Mini-Helikopter gesendete Bild mit Blick auf die Marsoberfläche.
Die Nasa jubelt über den Flug von "Ingenuity". Auf der Leinwand zu sehen, das vom Mini-Helikopter gesendete Bild mit Blick auf die Marsoberfläche.via REUTERS
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Mehrmals wurde der Versuch wegen Problemen mit der Software verschoben. Doch am Montag gelang es: „Ingenuity“ schwebte mehrere Sekunden über der Marsoberfläche.

Mit dem Mars-Hubschrauber "Ingenuity" hat erstmals ein Luftfahrzeug einen Flug auf einem anderen Planeten absolviert. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Montag mit. Der mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene und rund 1,8 Kilogramm schwere "Ingenuity" stieg bei seinem ersten Testflug auf, schwebte dann auf der Stelle und landete schließlich wieder auf der Oberfläche des Planeten. Wegen technischer Probleme war der Testflug zuvor mehrfach verschoben worden. Die Ingenieure der Nasa hatten intensiv an einer Lösung für Probleme mit der Computer-Software des Hubschraubers gearbeitet. 

Der Mini-Helikopter war an Bord des Nasa-Rovers "Perseverance" (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen) Ende Februar - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten Mars-See namens "Jezero Crater" aufgesetzt. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll "Perseverance" in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Rovers hatten acht Jahre gedauert. Er soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahnden sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

In der Bildmitte sieht man "Ingenuity", das erste Luftfahrzeug, das je auf einem anderen Planeten einen Flug absolviert hat.
In der Bildmitte sieht man "Ingenuity", das erste Luftfahrzeug, das je auf einem anderen Planeten einen Flug absolviert hat.APA/AFP/NASA/-

Extreme Flugbedingungen

Rund einen Monat lang soll der mit einem Lithium-Ionen-Akku betriebene "Ingenuity" mehrere Flugversuche starten. Der Hubschrauber muss dabei extremen Bedingungen trotzen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad Celsius kalt, zudem ist die Anziehungskraft des Planeten geringer und die Atmosphäre wesentlich dünner.

Der Rover "Perseverance", rund 1000 Kilogramm schwer und so groß wie ein Kleinwagen, war Ende Februar - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten See namens "Jezero Crater" aufgesetzt. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll "Perseverance" in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Mrd. Euro) teuren Rovers hatten acht Jahre gedauert. Er soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahnden sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

(APA/dpa)

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