Mahnwache verboten

Hongkong-Aktivist Joshua Wong bekennt sich schuldig

Archivbild vom 4. Juni 2020, als viele Menschen verbotenerweise im Victoria Park in Hongkong der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz im Jahr 1989 gedachten.
Archivbild vom 4. Juni 2020, als viele Menschen verbotenerweise im Victoria Park in Hongkong der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz im Jahr 1989 gedachten.APA/AFP/ANTHONY WALLACE
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Wong und drei weitere Mitangeklagte Lokalpolitiker bekannten sich schuldig. Die Polizei hatte die Tiananmen-Mahnwache zum ersten Mal seit 30 Jahren untersagt.

Der bekannte Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong hat sich vor Gericht schuldig bekannt, an einem verbotenen Gedenken an die Niederschlagung der Proteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz teilgenommen zu haben. Neben Wong bekannten sich bei einer Voranhörung am Freitag auch die drei mitangeklagten Lokalpolitiker Lester Shum, Tiffany Yuen und Jannelle Leung schuldig.

Die Hongkonger Polizei hatte im vergangenen Sommer erstmals seit 30 Jahren die Tiananmen-Mahnwache am 4. Juni untersagt. Als Grund nannte die Polizei die wegen der Corona-Pandemie geltenden Versammlungsbeschränkungen in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Trotz des Verbots hatten tausende Menschen an der Mahnwache in einem Hongkonger Park teilgenommen.

Bis zu fünf Jahre Gefängnis

Die Hongkonger Staatsanwaltschaft hat seitdem Anklage gegen 24 bekannte Aktivisten erhoben, die an dem Gedenken teilgenommen hatten. Die Teilnahme an einer verbotenen Versammlung kann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.

Wong sitzt derzeit eine Haftstrafe wegen seiner Teilnahme an den Hongkonger Demokratie-Protesten im Jahr 2019 ab. Shum und Yuen sind auf Grundlage des umstrittenen neuen Sicherheitsgesetzes ebenfalls in Haft. Leung wurde nach seinem Schuldeingeständnis am Freitag inhaftiert. Das Urteil gegen die vier Angeklagten wegen der Tiananmen-Mahnwache soll am 6. Mai verkündet werden.

(APA/AFP)

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