EU

Frankreich blockiert EU-Bestellung von Biontech-Impfstoff

REUTERS
  • Drucken

Laut einem Bericht in der „Welt“ könnte es dadurch zu Verzögerungen kommen. Die Motive sind unklar.

Frankreich blockiert einer Zeitung zufolge eine Bestellung der EU-Kommission von bis zu 1,8 Milliarden Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer. Die Mitgliedsstaaten befürchteten nun, die EU könne mit ihrer Bestellung zu spät kommen und einen Teil des Kontingents verlieren, berichtete die "Welt" (Freitagausgabe) vorab unter Berufung auf EU-Diplomaten.

"Das wäre eine Katastrophe, für die Frankreich verantwortlich wäre", zitierte das Blatt einen von ihnen.

Über die Motive der Regierung in Paris werde spekuliert. Offenbar gehe es darum, Produktionskapazitäten für den Biontech-Impfstoff nach Frankreich zu holen und heimische Unternehmen stärker in die Fertigung einzubinden.

Impfdosen für Kinder

Konkret geht es demnach um Verhandlungen der EU-Kommission mit Biontech/Pfizer über 900 Millionen Dosen für Kinder, Jugendliche und Auffrischimpfungen. Die Dosen sollen von Dezember 2021 bis in das Jahr 2023 hinein geliefert werden; außerdem hat sich die EU eine Option auf 900 Millionen weitere Dosen gesichert.

Der Vertrag hätte bereits am 30. April vorgelegt werden sollen, aber „Sandra Gallina, die Vertreterin der Kommission, erschien mit leeren Händen“, schreibt die" Welt".

Laut dem Zeitungsbericht hatte der französischstämmige Binnenmarktkommissar Thierry Breton, der auf EU-Ebene den Ausbau der Produktionskapazitäten für Impfstoffe vorantreibt, in einer EU-Kommissions-Sitzung Bedenken geäußert, so dass die einstimmige Verabschiedung nicht möglich gewesen sei.

Kommissionskreise wollten diese Darstellung auf Nachfrage der „Welt" nicht bestätigen. Der Vertrag werde im Laufe des Freitags oder Samstags dieser Woche innerhalb der Kommission verabschiedet werden.

Mitreden beim "Grünen Pass": Sind Privilegien für Geimpfte sinnvoll? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.