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Athen: Aufschrei über die „zubetonierte“ Akropolis

Für die Garde ist die neue Rampe vor dem Parthenon praktisch. Für Archäologen und Historiker ist sie ein Sakrileg.
Für die Garde ist die neue Rampe vor dem Parthenon praktisch. Für Archäologen und Historiker ist sie ein Sakrileg.REUTERS
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„Ein Verbrechen“: Experten aus aller Welt wettern gegen Betonrampen und warnen vor weiteren verfälschenden Projekten.

Heute ist es so weit: An diesem Freitag öffnet Griechenland seine bewirtschafteten Strände, die Reisesaison soll beginnen. Ob die Gäste wieder kommen, entscheidet über die Zukunft eines Landes, dessen Wirtschaftsleistung zu fast einem Viertel vom Tourismus abhängt. Die Gäste sonnen sich nicht nur im Sand: Fast drei Millionen Menschen besuchten im Jahr 2019 die Akropolis. Der Tempelberg über Athen war damit eine der meistfrequentierten Kunststätten der Welt. Zugleich ist er „einer der größten Schätze“, die der griechische Staat von seinen antiken Ahnen geerbt hat. „Die Menschheit“ hat ihm die Bewahrung dieses Schatzes „anvertraut“. Daran gemahnt ein offener Brief von 133 Archäologen und Historikern aus aller Welt. Sie klagen bitter, aber wohltönend an: Diesem einmaligen Erbe drohe die „Herabwürdigung, Verschleierung und Entwertung“.

Vor Ort sagt man es drastischer. „Ein Verbrechen“ sei es, was auf der Akropolis passiert, ärgert sich Despina Koutsoumba, die den Verband der griechischen Archäologen leitet. „Ein Massaker“ nennt es der Architekt Tasos Tanoulas, der vier Jahrzehnte lang die Ausgrabungen vor Ort leitete. Eine Initiative „SOS Akropolis“ hat sich gebildet. Was ist es, was die Gemüter so erregt?

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