Wien

Fernbus-Terminal: Busbahnhof mit begrüntem Dach

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Die Wiener Architekten Burtscher-Durig haben den EU-weiten Wettbewerb gewonnen: Der neue internationale Busbahnhof beim Stadion-Center soll 2025 eröffnen.

An den Anblick von Touristen in der Stadt muss man sich wohl erst wieder gewöhnen: Ab 2025 jedenfalls sollen Besucher (auch) im neuen Fernbus-Terminal beim Stadion-Center im zweiten Bezirk ankommen.

Wie der neue, internationale Busbahnhof aussehen wird, steht nun fest: Denn aus 27 Einreichungen hat das Wiener Architekturbüro Burtscher-Durig den EU-weit offnen, zweistufigen Wettbewerb gewonnen. Das Siegerprojekt wurde am Dienstag von Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Planungsstadträtin Ulli Sima (alle SPÖ) präsentiert.
Hell, offen und übersichtlich soll das neue Fernbus-Terminal werden. Weithin sichtbar wird es durch das 90 Meter hohe Hochhaus sein, das als „Landmark“ konzipiert wurde und unter anderem eine Rooftop-Bar und begrünte Wintergärten bekommen soll. Hier sollen Büros und ein Hotel einziehen.

200.000 Fernbusse pro Jahr

Auch das Fernbus-Terminal selbst bekommt ein begrüntes und verglastes Dach, das als Park genutzt werden soll, über den dann Prater, Stadioncenter und Donauufer verbunden sind. Darunter befinden sich auf Erdgeschoßebene Kassen, Schließfächer, Gastronomie und die verglaste Wartehalle. Die Busse werden im Untergeschoß abfahren und ankommen, hier wird es 30 bis 34 Haltestellen geben.

Vor Corona kamen pro Jahr immerhin fünf Millionen Menschen per Fernbus nach Wien (oder sind von hier weggefahren). Rund 200.000 Fernbusse kamen pro Jahr an. Daher sei das geplante Terminal „ein ganz wichtiges Infrastrukturprojekt für die Zukunft unserer Stadt“, so Bürgermeister Ludwig. Busreisen seien in den Jahren vor der Corona-Pandemie immer beliebter geworden, quer durch alle Schichten. Daher sei es das Ziel, von Wien aus alle großen Metropolen in Europa mit Bussen erreichbar zu machen.

Baubeginn frühenstens Ende 2022

Die bisherigen Busbahnhöfe (Erdberg, Hauptbahnhof und das bisherige Busterminal beim Stadion) sollen mit der Eröffnung des neuen Fernbus-Terminals Geschichte sein. Dies wird voraussichtlich 2025 der Fall sein. Als nächster Schritt wird nun das Gewinnerprojekt „nochmals ausführlich überprüft und optimiert“, wie es hieß, dann starten die konkreten Planungsarbeiten.

Dafür müssen aber zunächst Flächenwidmungs- und Bebauungsplan im Gemeinderat beschlossen werden. Danach geht es an die Detailplanung, der Baubeginn ist für frühestens Ende 2022 geplant.
Die Busse sollen dann künftig über die Anschlussstelle Handelskai der A23 von der Autobahn direkt in den Busbahnhof einfahren. Auf den umliegenden Straßen (Engerth-, Meiereistraße) sollen keine Fernbusse unterwegs sein. Der Fernbus ist dank U2 (Stadion) und mehrere Buslinien (11A, 77A, 79A und 79B) an den öffentlichen Verkehr angebunden.
Gefunden und bekannt gebeben wurde neben dem Siegern des Architekturwettbewerbs am Dienstag auch die künftige Betreibergesellschaft namens BGR Busterminal Gesellschaft. Dahinter stehen die Firmen Blaguss, Gschwindl und Dr. Richard (allesamt Busunternehmer), die im Verfahren um die Konzession den Zuschlag erhalten haben.

200 Millionen Euro Kosten

Finanziert wird das Bauprojekt – die Kosten werden auf 200 Millionen Euro geschätzt– rein aus privater Hand. Die Investoren wurden ebenfalls im Rahmen eines Verfahrens ausgewählt: Bestbieter war die Donau Busterminal Realisierungs Gesellschaft von Ariel Muzicant und Markus Teufel. Die Stadt Wien bleibt Eigentümer der Liegenschaft.

(mpm /APA )

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