Neue Details in der Debatte um die Tiroler Privatuniversität Umit: Es gebe kein Forschungsprofil, einige Dissertationen hätten keinen Gesundheitsbezug, Prüfungen seien mangelhaft durchgeführt worden.
Neue Details in der Debatte um die drohende Aberkennung des Doktoratsstudiums Gesundheitswissenschaften der Tiroler Privatuniversität "Umit": Das zuletzt kritisierte Betreuungsverhältnis ist offenbar nur ein Teil der Beanstandungen. Das geht aus einem Gutachten des Akkreditierungsrats hervor, das die Tiroler Tageszeitung am Donnerstag auszugsweise veröffentlichte.
Anhand der Dissertationen lasse sich kein Forschungsprofil erkennen. Einige der eingesehenen Dissertationen hätten keinen Gesundheitsbezug und hätten gemäß der Promotionsordnung nicht angenommen werden dürfen. Die Dokumentation der Prüfungen lasse ebenfalls zu wünschen übrig. Außerdem bemängelt der Akkreditierungsrat fehlende Regelungen bei kumulativen Doktorarbeiten, das sind solche, die sich aus mehreren Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zusammensetzen.
Betreuungsverhältnis inakzeptabel
Bei den Betreuungsverhältnissen hatte der Akkreditierungsrat eine Quote von 1:6 gefordert. Laut Protokoll des Akkreditierungsrats sei trotz der seit Jahren wiederholt geäußerten Kritik des Akkreditierungsrates an der inakzeptablen Betreuungssituation weder die Studierendenzahl gesenkt noch das habilitierte Stammpersonal im erforderlichen Maß erhöht worden.
Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg wollte dazu am Nachmittag in den zuständigen Ausschüssen des Landtages Rede und Antwort stehen. Für den von Grünen geforderten Untersuchungsausschuss fand sich vorerst keine Mehrheit.
(APA)