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Interspar am Schottentor: Lebensmittel aus dem Kassenraum

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Das historische Bankgebäude am Wiener Schottenring wird zur Supermarkthalle. Ob sich der um zehn Millionen Euro sanierte Standort rentieren wird, weiß auch Spar-Chef Kaser nicht.

Am 16. August 1912 wurde das Gebäude des Wiener Bankvereins am Schottentor eröffnet. Damals war das von der Familie Rothschild initiierte Gebäude eines der modernsten Wiens und sollte viele weitere Bankgebäude in ganz Europa prägen. Die „Neue Freie Presse“ schrieb vom „schönsten Kassensaal in ganz Europa“. Mehr als hundert Jahre später verwandelt sich das stolze Hauptgebäude der Creditanstalt und der späteren Bank Austria nun in eine Supermarkthalle. Mehr als zehn Millionen Euro hat sich Interspar die Umwandlung des ehemaligen Kassensaals kosten lassen.

Rund fünf Jahre nachdem die letzten Bank-Mitarbeitenden das Gebäude verlassen haben, ziehen 160 Spar-Mitarbeiter ein. Dort, wo früher Banknoten über den Schalter gereicht wurden, werden im neu eröffneten Flagship-Store der Spar-Gruppe künftig Wurstsemmeln und Kaugummis verkauft. Das „Haus am Schottenring“, das über hundert Jahre die österreichische Finanzwirtschaft geprägt hat, wird also dem Lebensmittelhandel übergeben.

Auch Rewe interessiert

„Wir freuen uns, dieses Architekturjuwel künftig mit neuem Leben zu füllen“, sagt der neue Spar-Vorstand Markus Kaser bei der Präsentation am Dienstag, an der auch Interspar-Chef Johannes Holzleitner und der Wiener Bürgermeister, Michael Ludwig, teilnahmen. Ludwig freue sich, dass „ein historisches Wiener Gebäude nun eine neue Verwendung“ finde. Für kurze Aufregung sorgte die Alarmanlage, die bei den noch laufenden Bauarbeiten im Untergeschoß ausgelöst wurde und dabei die Redner übertönte. Der Räumungsaufruf erwies sich jedoch als Fehlalarm.

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