Wiederaufbauplan

EU startet Aufnahme gemeinsamer Schulden für Corona-Hilfsfonds

Antonio Costa
Antonio Costa(c) REUTERS (POOL)
  • Drucken

Alle 27 Mitgliedstaaten haben den Hilfsfonds am Montag formell bewilligt. Die EU-Kommission kann somit mit der Aufnahme gemeinsamer Schulden zur Finanzierung des 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds beginnen.

Der Europäische Rat teilte am Montagabend mit, er habe von allen 27 Mitgliedstaaten die formelle Bewilligung erhalten, womit die Kommission nun im Namen der EU an den Kapitalmärkten Geld leihen könne. Der Wiederaufbauplan "startet am Dienstag", erklärte der portugiesische Ministerpräsident und EU-Ratsvorsitzende Antonio Costa.

"Die Europäische Union ist nun in der Lage, das notwendige Geld für die soziale und wirtschaftliche Erholung zu erhalten", erklärte Costa. Die Regierungen und nationalen Parlamente der EU 27 hätten "ein hohes Maß an Solidarität und Verantwortung bewiesen". Die EU könne es sich "nicht leisten, mehr Zeit zu vergeuden", betonte er.

Für die Aufnahme von Schulden am Kapitalmarkt durch die EU-Kommission war das grüne Licht aller 27 EU-Mitgliedstaaten erforderlich. Als letzte EU-Mitgliedstaaten billigten Österreich und Polen am Donnerstag den riesigen Corona-Wiederaufbauplan der EU.

Besonders Betroffene profitieren am meisten

Am stärksten sollen von dem Fonds die besonders schwer von der Coronakrise getroffenen Mitgliedstaaten Italien und Spanien profitieren. An die Auszahlung der EU-Gelder sind strikte Kriterien geknüpft: Mindestens 37 Prozent des Geldes muss in Klimaschutzmaßnahmen investiert werden, 20 Prozent in die Digitalisierung.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten den Wiederaufbaufonds im Volumen von 750 Milliarden Euro im Juni vergangenen Jahres nach schwierigen Verhandlungen beschlossen. Der Hilfsfonds wird über gemeinsame Schulden in bisher beispielloser Höhe finanziert.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.