Flüchtlingskrise

Burma droht ein neues Massensterben

APA/AFP/MNWN
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Allein im Osten des Landes sind 100.000 Menschen auf der Flucht vor Militärs. Viele irren ohne Nahrung im Dschungel herum. Doch die Grenzen zu Nachbarländern sind geschlossen.

Der Militärputsch vom Februar hat Burma (Myanmar) in einen grausamen Krieg gestürzt. Im östlichen Grenzgebiet, wo die Kämpfe zwischen Rebellen ethnischer Gruppen und Armee besonders heftig toben, bieten nicht einmal mehr Kirchen oder Tempel Zuflucht für Flüchtlinge. „Soldaten schießen auf Kirchen, aus denen weiße Fahnen wehen“, schildert ein freiwilliger Helfer aus den Minderheitengebieten im Shan-State dem burmesischen News-Portal The Irrawaddy.


Noch desaströser ist die Lage weiter südlich, im Gebiet der Karen, die seit mehr als 70 Jahren für Selbstbestimmung kämpfen. Hier, an der Grenze zu Thailand, wird seit Monaten wieder heftigst gekämpft. Mit Dauerbombardements aus der Luft, Plünderungen und Massenmorden versucht die Junta, die Widerstandsbewegung in die Knie zu zwingen. Nach jedem Angriff von Rebellen ziehen die Soldaten plündernd und mordend durch die Dörfer, auch Kinder werden auf offener Straße erschossen.

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