Das ÖFB-Team hat innerhalb weniger Tage eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Und Österreich ist doch ein Land der Fußballer.
Die Besucher im Wembley-Stadion rieben sich verwundert die Augen. Österreich, der krasse Außenseiter, hatte Italien, dem großen Favoriten und Titelanwärter, im EM-Achtelfinale nicht nur einfach die Stirn geboten. Nein, man hatte diese vermeintliche Übermannschaft aus ihrer Komfortzone geholt, sie zum Nachdenken und tatsächlich an den Rand einer Niederlage gebracht.
Das ÖFB-Team bot in London eine Vorstellung, wie sie vor zwei Wochen noch kein Beobachter für möglich gehalten hätte. Weil Österreich im Vorfeld dieser Europameisterschaft taumelte, wirklich in den Seilen hing. System, Aufstellung, Form – vieles hatte Fragen aufgeworfen. Umso bemerkenswerter erscheint es nun, welche Entwicklung die Mannschaft innerhalb kürzester Zeit genommen hat. Statt in ein EM-Desaster mit Ansage zu laufen, schrieb man ein kleines Sommermärchen. Es fand Samstagabend in Wembley zwar kein Happy End, erfüllte von Spielern über Betreuer und Fans aber doch alle zu recht mit Stolz.