Chip-Engpass

BMW sieht kein Ende der Halbleiter-Knappheit

APA/AFP/CHRISTOF STACHE
  • Drucken

Der deutsche Autobauer erwartet auch in der zweiten Jahreshälfte eine kritische Situation. Der Halbleiter-Mangel sorgt immer wieder für Stillstände in den Fabriken.

BMW kämpft weiter mit den Folgen der Chipknappheit, die der ganzen Branche zu schaffen macht. "Die Halbleiterversorgung ist wirklich kritisch", sagte BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic am Freitag. Auch in der zweiten Jahreshälfte erwarte er keine durchgreifende Besserung. Bei BMW sorgt der Mangel teils sogar für Stillstände. Dabei will der Konzern in der Elektromobilität die Konkurrenz angreifen.

Die Zahl der in seinem größten europäischen Werk im bayerischen Dingolfing produzierten Elektroautos will BMW deutlich ausbauen.

Chip-Mangel belastet seit Monaten viele Branchen

Massive Chipengpässe belasten seit Monaten die Produktion in vielen Branchen, etwa in der Autoindustrie. Mehrere Autohersteller waren gezwungen, die Bänder vorübergehend anzuhalten. Die Autobauer seien "sehr stark betroffen", sagte Nedeljkovic: "Und auch wir als BMW haben in verschiedenen Standorten jetzt schichtweise oder tageweise Stillstände aufgrund der Halbleiterversorgung." Der Konzern sei um 30.000 Einheiten in Verzug geraten. Rasche Besserung sei nicht in Sicht: "Der Ausblick für das zweite Halbjahr bleibt weiterhin auch kritisch."

Der Manager äußerte sich in einer Telefonkonferenz aus dem Werk Dingolfing, in dem BMW die Produktion von Elektrofahrzeugen deutlich ankurbeln will. Der Konzern peile dort im laufenden Jahr eine Verdopplung des Anteils elektrifizierter Fahrzeuge am Produktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr an. Angetrieben wird dies durch die Fertigung des neuen vollelektrischen BMW iX an dem Standort. BMW baute im vergangenen Jahr über 18.000 Elektroautos in Dingolfing. Bis zur Mitte des Jahrzehnts solle die Hälfte der in dem Werk produzierten Fahrzeuge elektrifiziert sein, hieß es weiter. "Bereits nächstes Jahr wird der BMW iX eines der volumenstärksten Modelle am Standort sein", sagte Nedeljkovic.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

2,5 Mrd. Dollar wird Ford die Chipkrise kosten.
Industrie

Die Autokonzerne und ihr (hausgemachtes) Chipproblem

Die Lieferengpässe in der Halbleiterindustrie lassen die Autoproduktion immer wieder stillstehen. Die Kosten dafür werden in die Milliarden gehen. Die Probleme sind teilweise hausgemacht.
Halbleitermangel

Chipmangel: Ford setzt Produktion in einigen Werken aus

Der US-Autobauer verkündet Produktionsstopps in Deutschland, Spanien und der Türkei. Grund sind einmal mehr die Lieferengpässe bei Halbleiterbauteilen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.