Salzburger Festspiele

Hofmannsthals Ausflug in die nordische Mystik

APA/BARBARA GINDL
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„Das Bergwerk zu Falun“ wird kein Schlager – obwohl Jossi Wieler und sein Ensemble vieles versuchten, um das Drama ans Licht zu holen.

Es kracht, Steine und Staub rieseln herab. Die Bühne ist mit Schalsteinen bedeckt, die übereinander geworfen oder zum Mauerbau verwendet werden. Doch hier geht es nicht um aktuelle Problematiken wie Krieg, Flüchtlingskrise oder Naturkatastrophen. Die Geschichte, die bei den Salzburger Festspielen im Landestheater erzählt wird, ist alt: Ein junger Mann wird bei einem Bergwerksunglück verschüttet und – vollständig konserviert – nach langer Zeit entdeckt. Seine Braut, mittlerweile eine Greisin, erkennt ihn und sinkt mit ihm beglückt ins Grab.

Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, war 25 Jahre alt, als er sich „Das Bergwerk von Falun“ vornahm. Das Familienvermögen war beim Gründerkrach 1873 verschwunden. Aber der Sohn aus bestem Hause wollte ohnehin lieber Schriftsteller werden, und zwar ein erfolgreicher. Die Aussicht, dieses Ziel zu verfehlen, stürzten den hochgebildeten, vielsprachigen Burschen in eine Psychokrise, die wohl auch mit seinen homosexuellen Neigungen zu tun hatte. Hofmannsthal riss sich sozusagen zusammen (wie zum Beispiel auch Thomas Mann), heiratete, zeugte drei Kinder.

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