Urteil

Kanada beklagt ein weiteres Opfer von Chinas "Geiseldiplomatie"

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FILES-US-CHINA-CANADA-DIPLOMACY-ESPIONAGE-TRIAL-SPAVOR(c) APA/AFP/POOL (MANUEL BALCE CENATA)
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Der kanadische Unternehmer Michael Spavor wurde wegen „Spionage und der Weitergabe von Staatsgeheimnissen“ zu elf Jahren Haft verurteilt, kanadische Diplomaten sprechen von Willkür.

Um halb zehn tauchten die ersten Polizisten vor der Haftanstalt in Dandong auf, um rot-weiße Barrikadengitter vor dem Haupteingang aufzustellen. Am Mittwoch wurde der 43-jährige Michael Spavor verurteilt. Ein Kanadier, der in der nordostchinesischen Grenzstadt eine Agentur betrieb, um Kultur- und Sportdelegationen nach Nordkorea zu bringen. Mit dieser half er auch dabei, den Besuch von US-Basketball-Legende Dennis Rodman bei Diktator Kim Jong-un zu ermöglichen. Von den Feiern in Pjöngjang erzählte der Unternehmer gerne launige Anekdoten.

An China zeigte Spavor kein sonderliches Interesse, politisch schon gar nicht. Das Land war lediglich Mittel zum Zweck, um seinen Zugang zu Nordkorea aufrechtzuerhalten. Doch das glaubten ihm die Richter nicht. Der seit über zwei Jahren inhaftierte Unternehmer Spavor wurde am Mittwoch wegen „Spionage und der Weitergabe von Staatsgeheimnissen“ zu insgesamt elf Jahren Gefängnis verurteilt.

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