Lang entzog sich Sudans Ex-Präsident dem Internationalen Strafgericht. Nun soll er sich seiner Vergangenheit stellen.
Viele Jahre wirkte es, als könnte Omar al-Bashir einfach weitermachen wie bisher. Er flog als VIP-Gast zum Finale der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2018 nach Moskau. Trudelte bei einem hochrangigen Treffen von arabischen Staatsoberhäuptern in Jordanien ein. Besuchte für ein paar Tage China. Und das alles, obwohl auf ihn zwei internationale Haftbefehle ausgestellt waren.
Als der heute 77-Jährige noch Präsident des nordostafrikanischen Landes Sudan war, konnte er sich bei Regierungen sehen lassen, denen es offenbar nichts ausmachte, dass ihm eine Reihe von schweren Verbrechen vorgeworfen wurde: Mord, Zwangsumsiedlungen, Folter, Vergewaltigung, bewusste Attacken gegen Zivilisten und sogar Völkermord.