Corona

Kontrolle von Grünem Pass sorgt in Italien für Probleme

Kontrolle vor dem Kolosseum in Rom.
Kontrolle vor dem Kolosseum in Rom.APA/AFP/ANDREAS SOLARO
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Wer überprüft das Zertifikat, das den Zugang zu Restaurants, Kinos, Theatern oder Sportveranstaltungen ermöglicht? Diese Frage - oder besser gesagt der Grüne Pass generell - sorgt in Italien zunehmend für Verstimmungen.

Unklarheiten über die Kontrolle des Grünen Passes und der Personalausweise sorgen für Auseinandersetzungen in Italien. Das Innenministerium kündigte rigorose Kontrollen an, um sicherzustellen, dass das Zertifikat für den Zugang zu den Innenbereichen von Restaurants, Kinos, Museen und Theatern bis zu Orten für Sportveranstaltungen oder Events genutzt werde, doch in vielen Bereichen bleibt unklar, wer die Gültigkeit des Nachweises prüfen soll.

Im Schulsektor sorgt der Grüne Pass für Diskussionen, da die Gewerkschaften anprangern, dass "die Entscheidung, das Zertifikat für das Schulpersonal einzuführen und bei Nichteinhaltung Sanktionen zu verhängen, einseitig von der Regierung getroffen wurde". In einer Gruppe, "die zu 90 Prozent geimpft ist, führt diese Maßnahme zu starken Spannungen", protestierten die Gewerkschaften am Donnerstag in einer Presseaussendung. Auch der Verband der Aufseher bei Sportevents und Shows will nicht die Verantwortung der Kontrolle des Grünen Passes übernehmen.

Streik geplant

Zugleich kommt es zu Protesten. Die Mitarbeiter des Betriebs Hanon System in Campiglione Fenile bei Turin protestieren gegen die Ankündigung des Unternehmens, den Zugang zur Kantine nur noch Mitarbeitern mit Grünem Pass zu ermöglichen. Die Mitarbeiter planen für Freitag einen zweistündigen Streik.

Gegen den Grünen Pass, der seit vergangenem Freitag in Italien für den Zugang zu den Innenräumen von Lokalen, Kinos, Theatern und Museen notwendig ist, stemmen sich auch die Rechtsparteien. "Ich halte den Grünen Pass für schädlich für unsere bereits geschwächte Wirtschaft und nutzlos für die Bewältigung der Pandemie. Die Wahrheit ist, dass der Grüne Pass nur ein Instrument ist, um die Impfpflicht einzuführen, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen", erklärte Giorgia Meloni, Chefin der oppositionellen Rechtspartei "Fratelli d'Italia", in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstagsausgabe).

Gefälschte Zertifikate

Unterdessen wächst die Zahl der gefälschten Grünen Pässe. Laut dem Cybersicherheitsunternehmens Check Point Software Technologies sind derzeit 2500 Gruppen auf Telegram aktiv, die gefälschte Impfzertifikate anbieten. Die Nachfrage nach gefälschten Impfausweisen habe sich in den vergangenen Tagen stark ausgeweitet. Die italienische Polizei hat diese Woche 32 Telegram-Kanäle gesperrt, die gefälschte Pässe anboten. Vier Personen, darunter zwei Minderjährige, wurden angezeigt.

(APA)

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